Dienstag, 15. September 2015

Winterlager - Ruhezeit?



Unter dem Kran - es geht an Land.




Vor 4 Wochen noch auf dem Rhein – jetzt in der Bootshalle, ohne Segel, ohne Mast und ohne Ausrüstung.

Traurig? Nein, alles zu seiner Zeit – und jetzt kommt die Zeit, in der alles aufgeräumt wird, repariert
wird, wo es nötig ist – und gespachtelt und geputzt wird.

Die diversen Grundberührungen in den flachen Kanälen (Canal de l´est branche nord und Canal de Vosges) haben doch einige Spuren hinterlassen.

An der Vorderseite des Kiels sind die Grundierung und die Unterwasserfarbe ab, der Gußeisenkiel war also eine ganze Weile ungeschützt und das ergibt Roststellen.








Nur ein bisschen zuviel Rost ...

An den Seiten des Kiels haben die Grundberührungen einiges an Spachtelmasse gekostet, dort hat sich ebenfalls Rost eingenistet.

Ist das schlimm? 


Nein, überhaupt nicht, mit dem Einsatz von Drahtbürste, Rostumwandler und neuer Farbe und neuer Epoxyspachtelmasse wird der Kiel im Frühjahr aussehen wie neu.
... und ein bisschen zuwenig Farbe und Spachtelmasse ...

... nur 1,50 Meter unter der Wasseroberfläche.



Das Ruder hat auch etwas abbekommen, besonders wohl von dem Volltreffer bei Revin (Stein oder etwas Hartes). An der Unterkante fehlt Spachtelmasse, der geschlossenporige Schaumkern guckt heraus – aber keine Risse oder bleibenden Schäden – ein Fall für Epoxyspachtelmasse.






Unterkante Ruder - die fehlenden Stücke sind
in Europa verteilt - quer durch.

An der Vorderkante des Rudes, weiter oben also, sind ebenfalls einige Treffer (Kratzer) zu verzeichnen. 
Das waren die Äste, die man nicht sieht, weil sie schon Unterwasser schwimmen und dem Skipper einem Heidenschreck einjagen, wenn es plötzlich unter dem Boot und dann am Propeller rumpelt.
Bootsbauqualität der Dehlerboote:
Die können Einiges ab - großes Lob.

Propeller, Rumpf Unterwasser und Rumpf Überwasser haben bis auf einen Kratzer (Maasholm, am Tag 1) Nichts abbekommen.





… und der Dreck, der sich überall angesammelt hat – der wird weggeputzt.

Insgesamt also trotz einer harten Grundberührung und zahlreichen weichen Aufsetzern und auch Kratzigen (im Kies) keine problematischen Reparaturen.
Die Dehlerwerft hat vor 21 Jahren also ein Boot gebaut, das Einiges vertragen kann - substanzielle Schäden gibt es nicht. Gute Werft, gutes Boot, gutes Material.



Trocken, geschützt - und manchmal sogar gemütlich,
es geht also "hyggelig" weiter...


Aber ich bin trotzdem froh, das Boot hier in der Halle zu haben und in Ruhe alles wieder tiptop hinzubekommen – das Boot am Mittelmeer zu lassen (was ich ursprünglich als Möglichkeit gesehen hatte), wäre für mich keine Alternative.

Was steht sonst noch an – im Winter?









Ich werde versuchen, aus den vielen Videosequenzen, die ich unterwegs gedreht habe, einen vernünftigen Film zusammen zustellen – bin selbst auf das Ergebnis gespannt … und dann beginnt auch bald die Segelsaison 2016 – freuen wir uns gemeinsam darauf.

Tschüss.

4 Kommentare:

  1. Das Boot sieht klasse aus.Unseres liegt jetzt auch über den Winter.Wir freuen uns schon auf den nächsten Urlaub.Zunächst geht es für uns aber zum wandern Kalten am See ! Ich denke doch das wird auch toll !Liebe Grüße Karen

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  2. Ein tolles Boot. Wir haben unser Boot in Italien. Steuern diesen Sommer Urlaubsorte an der italienischen Adria an.

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  3. Sehr interessanter Beitrag über Winterlager und Ruhezeiten. Ich bin im Sommer oft auf Paddelreisen im Seekajak unterwegs. Aber es ist auch wichtig zu betonen, dass die Natur eine Pause braucht und es unsere Pflicht ist, darauf zu achten, dass wir sie nicht zu sehr belasten. Winterlager können dabei eine gute Möglichkeit sein, um Tiere und Pflanzen zu schonen und gleichzeitig auch eine Zeit der Erholung für uns selbst zu schaffen.

    Ich finde es auch schön, dass Sie darauf hinweisen, dass man in dieser Zeit auch mal andere Aktivitäten ausprobieren kann, wie z.B. Yoga oder Wandern. Gerade in der Natur kann man sehr gut entspannen und neue Energie tanken.

    Ich persönlich habe auch schon Erfahrung mit Winterlagern gemacht und kann nur bestätigen, dass es eine sehr schöne Erfahrung sein kann. Man lernt viel über sich selbst und seine Umgebung und kann sich intensiver mit seiner Umwelt auseinandersetzen.

    Insgesamt also ein sehr gelungener Beitrag, der zum Nachdenken anregt und dazu auffordert, auch mal eine Pause einzulegen und die Natur zu schonen. Vielen Dank dafür!

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