Freitag, 24. Juli 2015

Lyon – einen Tag länger als geplant, 101. Tag



Statt heute Morgen (24.7.) um 6:00 Uhr auszulaufen, habe ich mich noch einmal umgedreht und ein bisschen weitergeschlafen.
Die Entscheidung dafür ist gestern Abend gefallen, als ich beimÜbertragen der Fotos von der Kamera auf den PC gemerkt habe, dass sich das Plastik der SD-Karte auflöst – von der Hitze!

Ich habe die Karte dann nur noch mit roher Gewalt (Zange) aus der Kamera herausbekommen.
Mist – hoffentlich ist die Kamera bei der Aktion heil geblieben (Auflösung: Ist sie).

Also muss eine neue Karte her – und die bekomme ich in der drittgrößten Stadt Frankreichs sicher besser als im Naturparadies der Saone, wo es statt von SD-Karten eher von Reihern wimmelt.
 
Gleich ein Testfoto mit der neuen SD-Karte - funzt
Ich bin also heute Morgen gemütlich durch die Stadt gelatscht, habe Café au Lait getrunken, dazu eine leckere Apfeltasche und mir das Treiben in der Stadt angesehen.

Dabei ist mir aufgefallen, dass um kurz vor 10:00 Uhr eine ganze Menge Leute vor einem eher unscheinbaren Geschäftseingang anstanden, um dann bei Ladenöffnung hineinzudrängen.




Klasseladen

Sowas macht neugierig. Nachdem ich mein “petit dejeuner“ beendet hatte, bin ich auch `rein – und siehe da, genau der richtige Laden für SD-Karten, so eine Mischung aus Mediamarkt und Buchhandlung names „fnac“.
Außerdem ist Ausverkaufswoche - Timing!
 
Die sehr nette Verkäuferin nahm mich gleich mit in den Reparaturservice, wo man feststellte, dass die Kamera bei meiner SD-Karten-Extraktion nichts abbekommen hatte – ich konnte also beruhigt eine (oder zwei) neue Karten kaufen, ohne befürchten zu müssen, dass ich wieder zur Zange greifen muss.

Super Laden – eine neue Hülle für`s Iphone gab es auch gleich, die Alte hatte die Hitze auch nicht überstanden.

Bilder aus Lyon
Ab und zu auch "grüne" Insel


Die Brücke wackelt zwar, aber hält.
Überall Cafés
Fußgängerzone










Die Rhone

Blick in Richtung Saone

Danach – eigentlich alles erledigt, also bisschen bummeln.
Die Stadt Lyon hat etwas. Durch sie hindurch (in Längsrichtung) fließen die beiden Flüsse Saone und Rhone, fast parallel im Querabstand von vielleicht 800 Metern.

Kühle Passage



  

Dadurch kann man sich kaum verlaufen, irgendwann kommt immer wieder Wasser und die Straßen sind auch fast alle in Längsrichtung angeordnet, mit kleineren Gassen als Querverbindung.

Was noch auffällt – im Gegensatz zu Avignon, Palma, Barcelona und anderen Orten auf meinem Weg – man wird als Tourist überhaupt nicht umworben, nicht einmal erkannt – es gibt also keine T-Shirtläden, keine Andenkenshops, keine Restaurants, vor denen Anwerber die Kundschaft herein zu quatschen versuchen.
Irgendwie angenehm – obwohl das andere auch nicht schlecht ist – aber Lyon ist einfach eine Großstadt, in der jeder seinen Aufgaben nachgeht – und die haben anscheinend wenig mit Tourismus 
 zu tun.

Petit déjeuner - auch für mich
In der großen Fußgängerzone gibt es alle möglichen Geschäfte und – sehr angenehm – jede Menge Straßencafés, in denen die Franzosen ein kleines Frühstück auf dem Weg zur Arbeit genießen – oder sich die Croissants oder andere leckeren Sachen einpacken lassen und mitnehmen – „savoir vivre“ sagt man dazu wohl.







Hier kann man leben, südliches Klima, vielleicht nicht ganz so heiß wie in Avignon – obwohl mir die Stunden in der Stadt auch schon gereicht haben – aber irgendwie nett hier – nach meinem zugegeben oberflächlichen Eindruck.
Mit versteckter Kamera

Was allerdings auch auffällt – die hohe Bettlerdichte auf den Straßen.
Wahrscheinlich lockt das Wetter (keine Unterkunft nötig, ein Schuhladenbesitzer musste zum Beispiel erst einmal zwei Leute wecken, die noch um kurz nach 10:00 Uhr in seinem Ladeneingang in der Fußgängerzone schliefen) und es lockt der relative Wohlstand, in Lyon ist mit dem großen Hafen auch recht viel Industrie zuhause.
 
Noch einer - von Vielen


Auf dem Weg zurück zum Boot musste ich quer durch den großen Bahnhof (hätte auch außen `rum gekonnt) und auch hier der Eindruck, dass Lyon eine Stadt für die Franzosen ist, denn der Zeitungsladen hatte kaum internationale Zeitschriften.
 
Der Bahnhof - genau im Weg.
Die heiße Zeit des Tages wurde dann landestypisch in Ruhe – nur nicht bewegen, nur nicht schwitzen – verbracht, die Spanier nennen das Siesta.
Gehört auch zum Hafen Confluence - Ausflugsschiff


Und dann, am späteren Nachmittag noch die Überraschung – Gewitter mit Sturmböen, Regenguss und Hagel – souverän im Hafen abgewettert.







Hätte ich für meine Drinks einsammeln sollen


Kurzes Unwetter, danach wieder Sonnenschein

Alles Hafenambiente der modernen Art
 
Nur die Musik in der Confluence musste kurz unterbrochen werden, alle Besucher flüchteten ins Festzelt – aber nach einer Stunde war der Spuk vorbei – und die Party geht weiter.












Nach den großen Hits von Band (Genesis, Maria Carey usw.) ist jetzt eine Blechbläserband dabei Opladi oplada von den Beatles zu spielen – und das alles für ein Liegeplatzgeld von 14 € pro Tag (alles inklusive).

Home sweet home






Das Wochenende steht vor der Tür – und dann ist hier anscheinend immer etwas los.












Der Ruhetag hat mir wahrscheinlich ganz gut getan, morgen geht es dann weiter, die Saone stromaufwärts – für die ganze Saone, bis Toul, werde ich wohl ebenfalls eine knappe Woche brauchen.
Dahinten fließt die Saone - morgen geht`s los