Samstag, 11. Juli 2015

Barcelona - wieder ein Abschied, 87. Tag



Mein letzter Tag (11.7.) im Olympiahafen von Barcelona beginnt mit der Aufstellung der Arbeitsliste. Auf dem Programm steht vor allem der Motor, mit Ölwechsel, Ölfilterwechsel, Seeventile kontrollieren, Keilriemen spannen, Wellendichtung nachfetten, Sichtkontrolle, saubermachen, Kanister volltanken (mit 1A-Diesel), Vorräte auffüllen – ja, das war’s eigentlich.
 
Motor ist fertig "inspektiziert", zuzeit läuft gerade
noch die Endkontrolle mit zertifizierter Abnahme.
 
Um 10:30 Uhr ist die Liste abgearbeitet und ich kann mich der Freizeitgestaltung widmen. Bei der Google-Suche nach Märkten in Barcelona habe ich zwei interessante Flohmärkte gefunden, einer sehr groß und überfüllt, laut Internet mit viel Krimskrams, aber auch Schnäppchen, wenn man Glück hat – vor Taschendieben wird gewarnt, es herrscht Gedrängel. 


 


Der andere am Port Veil nennt sich Antikmarkt und ich entscheide mich dafür, denn auf Gedrängel habe ich keine Lust und „antik“ passt ja ohnehin zu mir, wie meine Jungs immer sagen.

Also latsche ich munter drauf los, bis zum Port Veil, zu Fuß ungefähr 25 Minuten, die ich genüsslich mit einem Café con Leche und einem leckeren Schinken-Käse Sandwich unterbreche, Pause vor der Markthalle in der Altstadt.
Ich hätte die Pause ruhig ausdehnen können, denn der Markt war nicht besonders sehenswert, das „übliche“ „antike“ Zeug, Porzellan, Uhren, Schmuck, Figuren, alles zusammen an etwa 20 verschiedenen Ständen.
Ich habe nichts gekauft und war nach 10 Minuten Rundgang auf dem Markt frei für andere Dinge.
Ein Streifzug durch die Altstadt, durch viele Gassen, die ich noch nicht gesehen habe – Barcelona ist wirklich schön und es macht Spaß, einfach so dahin zu bummeln.
 
Schöner Platz, rings herum ein Restaurant neben dem anderen,
nicht teuer, aber zu früh.

Einmal kam eine Typ im Hawaihemd hinter mir her, einfach so, ohne etwas zu sagen, er kam langsam näher – mir war klar, das muss ein Taschendieb sein, der es auf mein Handy, meine Kamera oder mein Portemonnaie (ohne Kreditkarten, die sind im Schiff) abgesehen hat.
Enge Gassen, kleine Geschäfte

Teilweise voll, teilweise einsam

War das nicht die Freundin von Don Quichote?




Als er ungefähr 5 Meter hinter mir ist, mache ich eine elegante 180 Grad Wendung und laufe ihm direkt entgegen, mit 3 Meter (Taschendieb-Armlänge) Abstand an ihm vorbei, er sagt irgendetwas auf Spanisch, nix capito.






Kurz darauf wende ich wieder und laufe nun meinerseits hinter ihm her – ob er nervös wird?
50 Meter weiter verschwindet das Hawaihemd in einem Laden – wahrscheinlich um seinem nächsten Opfer aufzulauern – oder um einfach irgendetwas einzukaufen.







Santa Maria del Mar von innen, auf den Kirchenbänken
erschöpfte Touristen, aber es ist gar nicht kühl ...




Ich entdecke neue Gassen, neue Geschäfte, neue Kirchen, neue Cafés – aber mich zieht es doch zur Santa Maria del Mar Kirche, da saß man so nett, da war viel zu gucken – das will ich zum Abschied noch einmal genießen.

Ausgang der Kirche, Kneipe in Sicht


Blick auf die Kirchentür im Hintergrund, im
Vordergrund das Wesentliche, das Weltliche



Und siehe da, die Kirche hat diesmal sogar ohne Eintritt geöffnet, das lasse ich mir nicht entgehen und schlendere quer durch, auf der anderen Seite wieder heraus – einmal lang hinschlagen und ich bin im Restaurant Santa Maria del Mar – Plan aufgegangen.






Nach einer Stärkung geht es im weiten Bogen zurück zum Hafen, ich will auch noch an den Strand, denn inzwischen sind die paar Wolken von heute Morgen abgezogen und es ist wieder ziemlich warm.
Wassersportler auch im Park am Zoo


Zwischen durch Nasenprobe, ich komme am Zoo vorbei und durch den angrenzenden Park, in dem jeder Schattenplatz mit Leuten gefüllt ist – es ist Sonnabend und entweder man shoppt oder man picknickt im Schatten oder strandet am Wasser oder geht Essen in einem der unzähligen Restaurants am Olympiahafen - Eins neben dem anderen - und alle voll, immer.




 
Restaurants am Hafen, 1,2,3, viele - alle meist voll und günstig




Der Strand ist auch voll, aber das Wasser ist klar und schön, netter Zwischenstopp.
Außer Menschen sind ein paar Fische im Wasser und leider auch Coladosen, die die Lümmels wohl von der ehemaligen Olympiatribüne herunterwerfen - blöd.
 
Voller Strand - viel zu groß für die Kamera, deshalb mit "Fischauge" - immer noch zu groß



Barcelona hat es mir angetan, ich werde bestimmt mal wiederkommen – und dann vielleicht auch noch einen Versuch mit dieser Familie und der komischen, unfertigen und total verbauten Kirche machen – sozusagen als Touri-Pflichtprogramm.
 
Huch, ein Fisch hat sich verirrt
 
Huch, ein Dose, die hier nichts zu suchen hat


Huch, ein seltsames Unterwasserwesen, wie bei Harry Potter.











Morgen will ich früh los, nach Norden, der Hafen ist noch ungewiss, es liegen Einige auf dem Weg – wenn der Wind mitspielt, will ich möglichst weit kommen, dicht an das Cap Creus – dahinter beginnt dann der Löwengolf.,