Mein letzter Tag (11.7.) im Olympiahafen von Barcelona beginnt mit der
Aufstellung der Arbeitsliste. Auf dem Programm steht vor allem der Motor, mit
Ölwechsel, Ölfilterwechsel, Seeventile kontrollieren, Keilriemen spannen,
Wellendichtung nachfetten, Sichtkontrolle, saubermachen, Kanister volltanken
(mit 1A-Diesel), Vorräte auffüllen – ja, das war’s eigentlich.
Motor ist fertig "inspektiziert", zuzeit läuft gerade noch die Endkontrolle mit zertifizierter Abnahme. |
Um 10:30 Uhr ist die Liste abgearbeitet und ich kann mich der
Freizeitgestaltung widmen. Bei der Google-Suche nach Märkten in Barcelona habe
ich zwei interessante Flohmärkte gefunden, einer sehr groß und überfüllt, laut
Internet mit viel Krimskrams, aber auch Schnäppchen, wenn man Glück hat – vor Taschendieben
wird gewarnt, es herrscht Gedrängel.
Der andere am Port Veil nennt sich Antikmarkt und ich entscheide mich
dafür, denn auf Gedrängel habe ich keine Lust und „antik“ passt ja ohnehin zu
mir, wie meine Jungs immer sagen.
Also latsche ich munter drauf los, bis zum Port Veil, zu Fuß ungefähr
25 Minuten, die ich genüsslich mit einem Café con Leche und einem leckeren
Schinken-Käse Sandwich unterbreche, Pause vor der Markthalle in der Altstadt.
Ich hätte die Pause ruhig ausdehnen können, denn der Markt war nicht
besonders sehenswert, das „übliche“ „antike“ Zeug, Porzellan, Uhren, Schmuck,
Figuren, alles zusammen an etwa 20 verschiedenen Ständen.
Ich habe nichts gekauft und war nach 10 Minuten Rundgang auf dem Markt frei für
andere Dinge.
Ein Streifzug durch die Altstadt, durch viele Gassen, die ich noch
nicht gesehen habe – Barcelona ist wirklich schön und es macht Spaß, einfach so
dahin zu bummeln.
Einmal kam eine Typ im Hawaihemd hinter mir her, einfach so, ohne etwas zu sagen, er kam langsam näher – mir war klar, das muss ein Taschendieb sein, der es auf mein Handy, meine Kamera oder mein Portemonnaie (ohne Kreditkarten, die sind im Schiff) abgesehen hat.
Enge Gassen, kleine Geschäfte |
Teilweise voll, teilweise einsam |
War das nicht die Freundin von Don Quichote? |
Als er ungefähr 5 Meter hinter mir ist, mache ich eine elegante 180
Grad Wendung und laufe ihm direkt entgegen, mit 3 Meter (Taschendieb-Armlänge)
Abstand an ihm vorbei, er sagt irgendetwas auf Spanisch, nix capito.
Kurz darauf wende ich wieder und laufe nun meinerseits hinter ihm her –
ob er nervös wird?
50 Meter weiter verschwindet das Hawaihemd in einem Laden – wahrscheinlich um seinem
nächsten Opfer aufzulauern – oder um einfach irgendetwas einzukaufen.
Santa Maria del Mar von innen, auf den Kirchenbänken erschöpfte Touristen, aber es ist gar nicht kühl ... |
Ich entdecke neue Gassen, neue Geschäfte, neue Kirchen, neue Cafés –
aber mich zieht es doch zur Santa Maria del Mar Kirche, da saß man so nett, da
war viel zu gucken – das will ich zum Abschied noch einmal genießen.
Ausgang der Kirche, Kneipe in Sicht |
Blick auf die Kirchentür im Hintergrund, im Vordergrund das Wesentliche, das Weltliche |
Und siehe da, die Kirche hat diesmal sogar ohne Eintritt geöffnet, das
lasse ich mir nicht entgehen und schlendere quer durch, auf der anderen Seite wieder
heraus – einmal lang hinschlagen und ich bin im Restaurant Santa Maria del Mar –
Plan aufgegangen.
Nach einer Stärkung geht es im weiten Bogen zurück zum Hafen, ich will
auch noch an den Strand, denn inzwischen sind die paar Wolken von heute Morgen
abgezogen und es ist wieder ziemlich warm.
Zwischen durch Nasenprobe, ich komme am Zoo vorbei und durch den angrenzenden
Park, in dem jeder Schattenplatz mit Leuten gefüllt ist – es ist Sonnabend und
entweder man shoppt oder man picknickt im Schatten oder strandet am Wasser oder geht Essen in einem der unzähligen Restaurants am Olympiahafen - Eins neben dem anderen - und alle voll, immer.
Der Strand ist auch voll, aber das Wasser ist klar und schön, netter
Zwischenstopp.
Außer Menschen sind ein paar Fische im Wasser und leider auch Coladosen, die die Lümmels wohl von der ehemaligen Olympiatribüne herunterwerfen - blöd.
Barcelona hat es mir angetan, ich werde bestimmt mal wiederkommen – und
dann vielleicht auch noch einen Versuch mit dieser Familie und der komischen,
unfertigen und total verbauten Kirche machen – sozusagen als Touri-Pflichtprogramm.
Huch, ein Fisch hat sich verirrt |
Huch, ein seltsames Unterwasserwesen, wie bei Harry Potter. |
Morgen will ich früh los, nach Norden, der Hafen ist noch ungewiss, es
liegen Einige auf dem Weg – wenn der Wind mitspielt, will ich möglichst weit
kommen, dicht an das Cap Creus – dahinter beginnt dann der Löwengolf.,
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