Der Hafen von Barcelona hat mit gut gefallen, aber wieder ist es Zeit
weiterzufahren und Abschied zunehmen.
Die Marineros haben 24 Stunden Dienst, so ist es kein Problem, den
Adapter für den Landstrom (Pfand 85 Euro) und den Magnetschlüssel abzugeben,
obwohl es erst7:00 Uhr ist.
Die Einrichtung mit dem Magnetschlüssel ist super, damit öffnet man die
Sanitärräume und den Zugang zum Steg, so dass nie ein Unbefugter herumstrolchen
kann.
Das scheint eine weise Maßnahme zu sein, denn als ich aus dem Hafen
hinausfahre, ist am Strand immer noch „high life“, mindestens 200 Leute scheinen
dort übernachtet zu haben oder durchgehend Party gemacht zu haben – wenn die
dann irgendwann auf dumme Gedanken kommen, “eihh aller, lass uns mal n Boot
klarmachen“, werden sie durch die verschlossenen Stegtüren gestoppt, außerdem
wäre es für sie wahrscheinlich zu weit, um den Hafen herumzulaufen.
Naja, ich bin unterwegs und wie die benebelten Dauerpartyfeierer ist zu
Beginn auch das Wetter, lummerig, diesig und das Wasser grau und flau, also
Motorfahrt.
Irgendwann kommt dann doch ein bisschen Wind auf, die Wasseroberfläche
bleibt trotzdem ölig glatt, aber das Segel zieht ein bisschen mit, so dass wir mit
Groß und Motor (dänisch also) bei 1800 U/min gemütlich mit 5 Knoten nach Norden
fahren.
Die Küste: Berge, Häuser, Bahn,Strasse, Strand |
Endlich, da oben ist ein bisschen Wind |
Die Fahrt geht auf etwa 10 Meter Wassertiefe immer an der spanischen
Küste entlang, immer am Strand lang, der nimmt überhaupt kein Ende, mindestens
30 Meilen ab Barcelona, Strand reiht sich an Strand.
Sonne ist da, Wasser ist türkis, Tag ist schön |
Und die entsprechenden Freizeitaktivitäten wie Parasailing, mit dem
Jetski im Kreis um Bojen heizen, und angeln, angeln, angeln erlebe ich
ebenfalls ausführlich mit.
Nicht schlecht, so habe ich wenigstens was zu gucken, denn sonst ist es
recht langweilig, so ölig wie die Wasseroberfläche fließen auch die Meilen
dahin.
Am Ufer sehe ich direkt hinter dem Strand die Bahnlinie, ab und zu rast
ein Schnellzug vorbei, ich sehe viele Autos, die die Straße am Strand entlang sausen,
ab und zu fliegt ein Flugzeug über mich hinweg, wahrscheinlich nach Palma, die
brauchen etwa 15 Minuten von Barcelona.
Wieder wird mir bewusst, wie anders, wie archaisch ich reise, aber es
gefällt mir – besonders, weil so gegen Mittag die Sonne den Dunst weggebrannt
hat und der Wind sich nach der Vorhersage richtet und mit 3 Beaufort aus Süd
angenehm schiebt – trotzdem, stetiger Wind ist das nicht, der Motor wird öfter
mal zu Hilfe genommen.
Mal wieder segeln ... ohne Motor! |
Insgesamt komme ich auf ein Verhältnis von Segeln zu Motoren im
Mittelmeer von bestenfalls 50:50, ich schätze sogar, das Motoren macht mehr als
die Hälfte aus.
Dieser etwas langweilige Tag bekommt mir aber insgesamt ganz gut, denn
ich bin doch etwas abgespannt von der dauernden Hitze und der langen Überfahrt
vorgestern.
Ich trinke literweise Wasser und träume so vor mich hin, bis wieder
etwas mehr Wind aufkommt und die Landschaft wechselt, die Strände sind weg, Felsen
bestimmen das Bild.
Ein Cap nach dem anderen, bis ich in Palamos – meinem letzten
spanischen Hafen - angekommen bin, nach 10 Stunden und 52 Meilen.
Morgen werde ich dann Spanien verlassen, wenn die Wind es zulässt, den
die Vorhersage ist nicht ganz so günstig – ich werde es ausprobieren.
Hallo Gerhard, erste mal.deine Reiseberichte.gesehen, so interessanteine Sache Du machst! das waere meine traum dann.
AntwortenLöschenalles gut und viele spass! schoene Gruesse an Euch aus Muehlheim am main.dein Feng.