(Jetzt aktuell, aktualisiert am 19.7. in Avignon)
Auf geht‘s um 7:00 Uhr mit frischer Energie (gut geschlafen, nicht so
heiß) am 13.7., hoffentlich kein schlechtes Omen.
Der Wetterbericht sieht durchwachsen aus, zunächst wenig Wind, dann
mehr – stimmte fast alles, außer der Richtung.
Beim Auslaufen meine ich, mir begegnet die spanische Armada, denn
zugleich mit mir machen sich mindestens 30 Fischerboote (große) auf den Weg
nach Norden, ich folge ihnen, aber sie sind zu schnell.
Ich möchte heute bis zum Löwengolf kommen, weil dort für Morgen und
Übermorgen ein gutes Wetterfenster angesagt ist - das gilt es zu nutzen, also „vamos muchachos“.
... immer noch nicht |
... kommt da was? |
Bis zum Cap Roig ist fast kein Wind, also muss der treue Diesel ´ran.
Bis zum Cap Negra kommt etwas Wind und der entsprechende Seegang auf,
also Großsegel hoch, zur Unterstützung und als Stützsegel gegen das Geschaukel
(wenn die von LEE-Sails wüsten, wozu ich ihr Hightech-Segel einsetzte – gegen Geschaukel!).
Cap des Franes , Cap Rubi, Cap de Begur, Cap sa Sal, habe ich jetzt
überschlagen, weil der Wind sich nicht geändert hat.
Ab Cap Negra, über Cap de Barra, Cap de Castell, durch die Bucht von Roses
bis zum Cap de Norfeu konnte ich dann ganz gut segeln, also Pause für den Diesel.
Von Cap Norfeu bis zum Cap Creus wurde es dann schwierig, nicht zu vergessen
zwischendurch das Cap d‘ en Roig und die Illa de Fortlligat.
Wind und schöne Küstenorte, anders als weiter südlich |
Welches Cap war das nochmal? |
Dann, bis zum Cap de Creus musste ich kreuzen, der Wind kam also meistens
von vorne und in der Stärke, die in Böen angekündigt worden war, 6 Beaufort.
Ich hatte in den 3 Stunden bis zum Cap de Creus 6 Böen, jede dauerte eine
halbe Stunde.
Vor der steilen Felswand bei Punta Prima war es irgendwie besonders,
denn der Wind drehte um 40- 50 Grad, hin und her, so dass ich oft zwar wenden
musste, aber fast den gleichen Kurs weiterfahren konnte – Wendewinkel von unter
20 Grad, das gibt es sonst nicht einmal in den Testberichten der Yacht-Zeitung.
Das müsste Cap Bear sein - wenn ich mich nicht irre |
Nach dem Cap de Creus hoffte ich dann abfallen zu können und auf das
Cap Bear zuhalten zu können, vorher natürlich noch vorbei an Cap Ravener, Cap
Gros und Cap Mitjà, nicht zu vergessen Cap de Ras, Cap LLadró, Cap Marcer, Cap
Portbou, Cap Cerbère, Cap Cannadell, Cap Pyrefite, Cap Réderis, Cap L’Abeille,
Cap du Troc, Cap Castell und Cap d‘ Ullastrell.
Was ich mir alles merken kann!
So kurz und knapp kann man eine Segeltag von fast 11 Stunden und 49 zurückgelegten
Meilen beschreiben.
Also Richtung Cap Bear, das letzte Cap vor dem Hafen – Enttäuschung, Fock
´runter; Groß bleibt oben und Motor an– denn nur mit Segeln wäre ich gegen die Wellen und bei
dem Wind nicht angekommen – jedenfalls säße ich jetzt noch nicht mit vollem
Bauch in der Kajüte und würde die Tastatur bearbeiten.
Bis Cap Bear also wieder etwa 12 Meilen „dänisch“, dann konnte ich wieder abfallen und hätte die Fock
wieder hochziehen können – hätte – aber, keine Lust mehr!
Also einfach so noch 2 Meilen bis zum Hafen weiterfahren, auch wenn der Segelpurist das vielleicht kritisiert, irgendwann ist Schluss mit dem Theater.
Aus der Kajüte Blick auf die Kneipe |
Nach den ganzen Caps bin ich nun wieder im Löwengolf angekommen, der mir gleichmal die Zähne gezeigt hat – aber dann doch wieder ganz zahm war und einen gleichmäßigen Wind geboten hat – fast wie zuhause.
Blick zur einen Seite |
.... und zur anderen Seite |
Der Hafen, wirklich schön hier |
Abendbrot vor dem Boot, mit dem "roten" Bier |
Die Landschaft öffnet sich, das Ufer ist wieder flach, voller Strände – wir haben die Pyrenäen passiert, in denen morgen auch die Tour de France zu Gast ist.
Im Hafen von Vendres hoffte ich auf meinen Liegeplatz von meinem ersten
Besuch, aber schon vom Weiten konnte ich erkennen, dass der Hafen sehr voll ist
– Frankreich hat Ferien.
Ein Marinero wies mir dann einen anderen Platz zu, der auch seinen Reiz
hat, zwar direkt mit dem Heck an der Straße, aber auf der anderen Straßenseite
ist die Vendres`sche Kneipenzeile.
Obwohl ich vorgehabt habe, mal wieder zu kochen – diesen Liegeplatz nehme
ich als Omen - und ich gönne mir – 8 Meter
vom Boot entfernt - ein spezielles Bier „la meilleure, la rouge“, wie der
Kellner sagt und einen Salat du Chef.
Vergleich Spaniel und Frankreich (denn ich bin wieder à la France):
Liegegeld in Frankreich viel günstiger, Essen im Restaurant in
Frankreich etwas teurer, Salat schmeckt in Spanien besser, das Bier "Affligem" in Frankreich ist wirklich gut (eins reicht und ich bin fast besoffen) in Spanien ist Bier eher ein Erfrischungsgier, aber auch ok, Leute überall gleich
freundlich.
Morgen geht es Richtung Sète, vielleicht bis nach Sète, vielleicht auch
in irgendeinen der vielen Häfen auf dem Weg – wieder immer an der Wand (Strand)
entlang – die Wetterprognose ist gut.
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