Statt heute Morgen (24.7.) um 6:00 Uhr auszulaufen, habe ich mich noch
einmal umgedreht und ein bisschen weitergeschlafen.
Die Entscheidung dafür ist gestern Abend gefallen, als ich
beimÜbertragen der Fotos von der Kamera auf den PC gemerkt habe, dass sich das
Plastik der SD-Karte auflöst – von der Hitze!
Ich habe die Karte dann nur noch mit roher Gewalt (Zange) aus der Kamera
herausbekommen.
Mist – hoffentlich ist die Kamera bei der Aktion heil geblieben
(Auflösung: Ist sie).
Also muss eine neue Karte her – und die bekomme ich in der drittgrößten
Stadt Frankreichs sicher besser als im Naturparadies der Saone, wo es statt von
SD-Karten eher von Reihern wimmelt.
Ich bin also heute Morgen gemütlich durch die Stadt gelatscht, habe Café
au Lait getrunken, dazu eine leckere Apfeltasche und mir das Treiben in der
Stadt angesehen.
Dabei ist mir aufgefallen, dass um kurz vor 10:00 Uhr eine ganze Menge
Leute vor einem eher unscheinbaren Geschäftseingang anstanden, um dann bei
Ladenöffnung hineinzudrängen.
Klasseladen |
Sowas macht neugierig. Nachdem ich mein “petit dejeuner“ beendet hatte,
bin ich auch `rein – und siehe da, genau der richtige Laden für SD-Karten, so
eine Mischung aus Mediamarkt und Buchhandlung names „fnac“.
Außerdem ist Ausverkaufswoche - Timing!
Die sehr nette Verkäuferin nahm mich gleich mit in den Reparaturservice,
wo man feststellte, dass die Kamera bei meiner SD-Karten-Extraktion nichts
abbekommen hatte – ich konnte also beruhigt eine (oder zwei) neue Karten
kaufen, ohne befürchten zu müssen, dass ich wieder zur Zange greifen muss.
Super Laden – eine neue Hülle für`s Iphone gab es auch gleich, die Alte
hatte die Hitze auch nicht überstanden.
Bilder aus Lyon |
Ab und zu auch "grüne" Insel |
Die Brücke wackelt zwar, aber hält. |
Überall Cafés |
Fußgängerzone |
Die Rhone |
Blick in Richtung Saone |
Danach – eigentlich alles erledigt, also bisschen bummeln.
Die Stadt Lyon hat etwas. Durch sie hindurch (in Längsrichtung) fließen
die beiden Flüsse Saone und Rhone, fast parallel im Querabstand von vielleicht
800 Metern.
Kühle Passage |
Dadurch kann man sich kaum verlaufen, irgendwann kommt immer wieder
Wasser und die Straßen sind auch fast alle in Längsrichtung angeordnet, mit
kleineren Gassen als Querverbindung.
Irgendwie angenehm – obwohl das andere auch nicht schlecht ist – aber Lyon
ist einfach eine Großstadt, in der jeder seinen Aufgaben nachgeht – und die
haben anscheinend wenig mit Tourismus
zu tun.
In der großen Fußgängerzone gibt es alle möglichen Geschäfte und – sehr
angenehm – jede Menge Straßencafés, in denen die Franzosen ein kleines
Frühstück auf dem Weg zur Arbeit genießen – oder sich die Croissants oder
andere leckeren Sachen einpacken lassen und mitnehmen – „savoir vivre“ sagt man
dazu wohl.
Hier kann man leben, südliches Klima, vielleicht nicht ganz so heiß wie
in Avignon – obwohl mir die Stunden in der Stadt auch schon gereicht haben –
aber irgendwie nett hier – nach meinem zugegeben oberflächlichen Eindruck.
Mit versteckter Kamera |
Was allerdings auch auffällt – die hohe Bettlerdichte auf den Straßen.
Wahrscheinlich lockt das Wetter (keine Unterkunft nötig, ein Schuhladenbesitzer
musste zum Beispiel erst einmal zwei Leute wecken, die noch um kurz nach 10:00
Uhr in seinem Ladeneingang in der Fußgängerzone schliefen) und es lockt der
relative Wohlstand, in Lyon ist mit dem großen Hafen auch recht viel Industrie
zuhause.
Auf dem Weg zurück zum Boot musste ich quer durch den großen Bahnhof
(hätte auch außen `rum gekonnt) und auch hier der Eindruck, dass Lyon eine
Stadt für die Franzosen ist, denn der Zeitungsladen hatte kaum internationale
Zeitschriften.
Die heiße Zeit des Tages wurde dann landestypisch in Ruhe – nur nicht
bewegen, nur nicht schwitzen – verbracht, die Spanier nennen das Siesta.
Und dann, am späteren Nachmittag noch die Überraschung – Gewitter mit Sturmböen, Regenguss und Hagel – souverän im Hafen abgewettert.
Hätte ich für meine Drinks einsammeln sollen |
Kurzes Unwetter, danach wieder Sonnenschein |
Alles Hafenambiente der modernen Art |
Nur die Musik in der Confluence musste kurz unterbrochen werden, alle
Besucher flüchteten ins Festzelt – aber nach einer Stunde war der Spuk vorbei –
und die Party geht weiter.
Nach den großen Hits von Band (Genesis, Maria Carey usw.) ist jetzt
eine Blechbläserband dabei Opladi oplada von den Beatles zu spielen – und das
alles für ein Liegeplatzgeld von 14 € pro Tag (alles inklusive).
Home sweet home |
Das Wochenende steht vor der Tür – und dann ist hier anscheinend immer etwas los.
Der Ruhetag hat mir wahrscheinlich ganz gut getan, morgen geht es dann weiter, die Saone stromaufwärts – für die ganze Saone, bis Toul, werde ich wohl ebenfalls eine knappe Woche brauchen.
Dahinten fließt die Saone - morgen geht`s los |
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