Montag, 17. August 2015

Kein Vergnügen – aber was soll´s, und und und, 125. Tag




Die Nacht zum 17.8. (heute) hat es geschüttet wie aus Eimern und laut Wetterbericht soll es am nächsten Tag so weitergehen.
Ich habe geplant, trotzdem loszufahren, wenn es einigermaßen geht und das Sonnensegel als großen Regenschirm über dem Cockpit aufzuspannen.
 
Bereit für die Sonne - und den Regen

Kein Schnee - nur Regen

Tanken muss ich auch noch – nur wann? Denn bei dem Wolkenbruch hätte ich gleich Wasser im Tank.

Um 5:00 Uhr werde ich wach – Stille – kein Gepladder auf Deck – also kein Regen – allenfalls ein bisschen Nieseln.






Ich werde aktiv – man muss die Wetterfenster nutzen – springe aus der Koje, schütte zwei Kanister Diesel in den Tank  und baue das Sonnen-Regen-Segel über dem Cockpit auf.
Es wird langsam einigermaßen hell, zum wieder unter die Bettdecke kriechen ist es dann zu spät -  außerdem erwacht in mir, kaum ausgeschlafen - immer das See- bzw. Kanalfieber –  ich will dann los.





Also - nach den Arbeiten wird Frühstück gemacht (Kaffee und Müsli) und dann, kaum dass es hell ist, werden um 6:30 Uhr die Leinen losgeworfen.
Es ist trocken, aber nebelig, so dass man das Gefühl hat, nass zu werden – von allen Seiten.
Auf dem Kanal nimmt der Nebel dann noch zu, eigentlich dürfte ich nicht mehr fahren – aber wo hin jetzt?
Da vorne is´einer

Das soll 3 Tage dauern ...

Anlegestellen sind nicht in der Nähe  – also weiter – und gegen 9:00 Uhr hat sich das Problem erledigt, der Nebel ist weg, dafür ist der Regen da.
Und bleibt den Rest des Tages.

Das Sonnensegel tut in neuer Funktion seinen Dienst, es ist wesentlich angenehmer als Gestern und ich bleibe einigermaßen trocken – obwohl es immer mal wieder von oben durch die Ritzen tropft.

Ein Vergnügen ist das nicht. Aber was wäre die Alternative?

Im Hafen bei Regenwetter herumsitzen und wohlmöglich das für nächste Woche gute Wetter auf der Ostsee verpassen?
Nöööö, dann doch lieber durchhalten und ein paar Meilen in die richtige Richtung machen.
Außerdem sind die beiden Paddler mit ihren Wanderkajaks, die ich unterwegs überhole, viel schlimmer ´dran – und kalt ist es wenigstens nicht.



Oder liegt es daran, dass ich wieder die Funktionsunterwäsche und die dicken Stiefel anhabe?
Tja, wie schon gesagt – gegen Kälte kann man sich schützen – der Hitze ist man ausgeliefert.
 
Na, wo ich bin, weiß ich wenigstens
Schwacher Trost bei sieben Stunden Fahrt durch den Regen.

Im Hafen der Marina Lübecke ist es dann schlagartig trocken und nach zwei Stunden Heizlüftereinsatz sind auch die Klamotten wieder für den nächsten Tag (soll so bleiben Morgen) bereit.
Und dann fängt es auch wieder an zu regnen – aber das ist mir jetzt ganz egal …  und außerdem ist das Boot jetzt einigermaßen sauber … und ich bin 80 Kilometer weiter als Gestern.


Schrott ist auch das Wetter
Und es gibt hier Internet! Hurra!
Und ich kenne sogar das Passwort, hatte ich im Logbuch notiert  – denn heute ist im Hafenlokal Ruhetag (war auf der Hinreise auch – komisch) – trotzdem, das Vereinsheim steht offen, Duschen sind zugänglich und ich kann die Bilder der letzen Tage hochladen.
 
Nass draußen - aber gemütlich drinnen
Dabei gemütlich die letzte Flasche Rosé abarbeiten – auch ein nasser Tag kann noch schön werden.
Morgen geht es weiter – und Elvis sagt, der Weg nach Norden ist frei.


Ich hatte schon Bedenken, doch er Funkspruch, den ich bruchstückhaft über die Teilsperrung der Schleuse Uelzen gehört habe, bezog sich nur auf Heute und Morgen – Schwein gehabt.

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