Die Nacht zum 17.8.
(heute) hat es geschüttet wie aus Eimern und laut Wetterbericht soll es am
nächsten Tag so weitergehen.
Ich habe geplant,
trotzdem loszufahren, wenn es einigermaßen geht und das Sonnensegel als großen
Regenschirm über dem Cockpit aufzuspannen.
Kein Schnee - nur Regen |
Tanken muss ich auch
noch – nur wann? Denn bei dem Wolkenbruch hätte ich gleich Wasser im Tank.
Um 5:00 Uhr werde
ich wach – Stille – kein Gepladder auf Deck – also kein Regen – allenfalls ein
bisschen Nieseln.
Ich werde aktiv –
man muss die Wetterfenster nutzen – springe aus der Koje, schütte zwei Kanister
Diesel in den Tank und baue das
Sonnen-Regen-Segel über dem Cockpit auf.
Es wird langsam
einigermaßen hell, zum wieder unter die Bettdecke kriechen ist es dann zu spät
- außerdem erwacht in mir, kaum
ausgeschlafen - immer das See- bzw. Kanalfieber – ich will dann los.
Also - nach den
Arbeiten wird Frühstück gemacht (Kaffee und Müsli) und dann, kaum dass es hell
ist, werden um 6:30 Uhr die Leinen losgeworfen.
Es ist trocken,
aber nebelig, so dass man das Gefühl hat, nass zu werden – von allen Seiten.
Auf dem Kanal
nimmt der Nebel dann noch zu, eigentlich dürfte ich nicht mehr fahren – aber wo
hin jetzt?
Da vorne is´einer |
Das soll 3 Tage dauern ... |
Anlegestellen
sind nicht in der Nähe – also weiter –
und gegen 9:00 Uhr hat sich das Problem erledigt, der Nebel ist weg, dafür ist
der Regen da.
Und bleibt den Rest
des Tages.
Das Sonnensegel
tut in neuer Funktion seinen Dienst, es ist wesentlich angenehmer als Gestern
und ich bleibe einigermaßen trocken – obwohl es immer mal wieder von oben durch
die Ritzen tropft.
Ein Vergnügen ist
das nicht. Aber was wäre die Alternative?
Im Hafen bei Regenwetter
herumsitzen und wohlmöglich das für nächste Woche gute Wetter auf der Ostsee
verpassen?
Nöööö, dann doch
lieber durchhalten und ein paar Meilen in die richtige Richtung machen.
Außerdem sind die
beiden Paddler mit ihren Wanderkajaks, die ich unterwegs überhole, viel
schlimmer ´dran – und kalt ist es wenigstens nicht.
Oder liegt es
daran, dass ich wieder die Funktionsunterwäsche und die dicken Stiefel anhabe?
Tja, wie schon
gesagt – gegen Kälte kann man sich schützen – der Hitze ist man ausgeliefert.
Schwacher Trost
bei sieben Stunden Fahrt durch den Regen.
Im Hafen der
Marina Lübecke ist es dann schlagartig trocken und nach zwei Stunden Heizlüftereinsatz
sind auch die Klamotten wieder für den nächsten Tag (soll so bleiben Morgen)
bereit.
Und dann fängt es
auch wieder an zu regnen – aber das ist mir jetzt ganz egal … und außerdem ist das Boot jetzt einigermaßen
sauber … und ich bin 80 Kilometer weiter als Gestern.
Und es gibt hier
Internet! Hurra!
Und ich kenne
sogar das Passwort, hatte ich im Logbuch notiert – denn heute ist im Hafenlokal Ruhetag (war
auf der Hinreise auch – komisch) – trotzdem, das Vereinsheim steht offen,
Duschen sind zugänglich und ich kann die Bilder der letzen Tage hochladen.
Dabei gemütlich
die letzte Flasche Rosé abarbeiten – auch ein nasser Tag kann noch schön
werden.
Morgen geht es
weiter – und Elvis sagt, der Weg nach Norden ist frei.
Ich hatte schon
Bedenken, doch er Funkspruch, den ich bruchstückhaft über die Teilsperrung der
Schleuse Uelzen gehört habe, bezog sich nur auf Heute und Morgen – Schwein gehabt.
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