Kein Regen, ein
bisschen herbstliche Stimmung, so beginnt der Tag (19.8.) in Hannover – ein Fortschritt
zu den vorangegangenen drei Tagen- als wir mitten durch das Regenband über Deutschland
gefahren sind. Osnabrück (auf unserem Weg), hat über 100 Liter pro Quadratmeter
gemeldet – richtig nass also.
Morgen soll es
noch besser werden, warm ist es auch – die letzten Tage Sommerfeeling – wäre ein
Traum, auch auf der Ostsee – in etwa 3 – 4 Tagen.
Ich bin unterwegs
auf dem guten alten Mittellandkanal, der teils mit Spundwänden ausgekleidet
ist, teils mit Böschungen – aber immer gepflegt.
Interessante Wasserfarbe - was da wohl ´drin ist? |
In den
Spundwänden ist alle 50 Meter eine gelb markierte Leiter eingelassen, zum ´Rausklettern
– nur für die Tiere, die auf einer solchen Strecke ins Wasser fallen, besteht
keine Chance – es sei denn sie können Leitern hochklettern.
Ein paar Opfer
der Spundwandabschnitte habe ich gesehen, aber nicht viele.
Auf meiner Reise
durch Europa habe ich Vieles gesehen, habe ich Europa nun verstanden?
Verstanden, das
wäre wohl zu viel gesagt, aber ich habe viele Gemeinsamkeiten von „uns“
Europäern erlebt, aber auch viele
Unterschiede, besonders im Lebensstandard, in der Lebensweise und beim Wetter.
Hindenburgschleuse in Anderten - heute problemlos |
Trotzdem ging es
immer freundlich zu, man ist sich nicht wirklich fremd – vielleicht auch eine
Auswirkung der gemeinsamen Währung, sozusagen als äußerer Hinweis: „wir gehören
zusammen“, wie die Fans der SG Flensburg, wenn sie alle das gleiche T-Shirt
tragen.
Ein gewagter
Vergleich – gebe ich zu – aber er stimmt schon irgendwie.
Heute entscheidet
der Bundestag über das nächste Hilfsprogramm für die griechischen EU-Bürger –
Zustimmung gilt trotz einiger Abweichler als sicher.
Der Euro wird
alle zusammenketten, mit mehr oder weniger großem Erfolg für die einzelnen
Staaten.
Aus volkswirtschaftlicher
Sicht ist eine gemeinsame Währung unterschiedlicher Staaten, mit
unterschiedlicher Wirtschaftspolitik, Unsinn – weil der Ausgleich der
unterschiedlichen Wirtschaftskraft durch sich ändernde Wechselkurse nicht
möglich ist.
Gut oder
schlecht?
Für uns Deutsche
auf jeden Fall gut – sogar „Bingo“ – denn in der Tendenz werden die deutschen
Produkte, bei unserer Produktivität und Effektivität immer billiger auf dem
Weltmarkt – wir sind schließlich eine Exportnation. (Früher wurde die DM über den
Mechanismus von Angebot und Nachfrage regelmäßig aufgewertet).
Wir profitieren
gesamtwirtschaftlich gesehen also am meisten von den nicht existierenden Wechselkursmechanismen und auch von
einem (Stichwort: Griechenlandkrise) an Wert verlierenden Euro
Nachteil, Reisen
ins außereuropäische Ausland werden teurer.
Also Leute,
bleibt in Europa – es lohnt sich!
Der
volkswirtschaftliche Unsinn des Euro, abgewogen gegen die wirtschaftlichen
Vorteile und die politischen Ziele eines gemeinsamen Europas – wie würde ich
entscheiden? Ich bin für den Euro, besonders nach meiner Reise quer durch´s „Euroland“.
Und die Griechen
werden wir auch noch „erziehen“ – dauert nur, aber so ist das in der Erziehung.
Ich bin also wieder angekommen in Deutschland, mit all seinen politischen Entscheidungsfindungen und –problemen.
Wie sagte der
Schweizer Ralph doch, „Die Franzosen und Spanier leben einfach, die Schweizer machen
Business und in Deutschland ist alles Politik“ – ein Ausspruch mit viel
Wahrheitsgehalt, vielleicht passen wir uns gegenseitig immer mehr an, zu
wünschen wäre es manchmal – besonders beim Wetter.
Damit bin ich
wieder beim Eingangsthema – es wird besser – und das finde ich richtig gut.
Ich genieße die
nachmittägliche Wärme im schönen Hafen von Heidanger, am Stichkanal nach
Salzgitter.
Und ich bin nicht
der Einzige, der Hafen füllt sich immer mehr – alles Motorbootfahrer.
Der Hafen ist
beliebt – mit Recht.
Im guten Hafenrestaurant
werde ich heute einen Angriff auf meine schlanke Linie starten – aber mit
möglichst wenigen Kohlehydraten.
Dazu noch ein
Update (meine Jungs haben meine ernährungswissenschaftliche Unkenntnis gerügt),
auch Kartoffeln, Müsli und Brot sind Kohlehydrate – also esse ich doch welche –
vielleicht aber so wenig, dass ich schlanker als vor der Reise bin – oder gibt
es eine andere Ursache?
Egal, heute Abend
wird noch mal gesumpft, morgen kommt der Wendepumpft.
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