Mittwoch, 19. August 2015

Der Sommer kommt wieder – hab´s ja gesagt, 127. Tag




Kein Regen, ein bisschen herbstliche Stimmung, so beginnt der Tag (19.8.) in Hannover – ein Fortschritt zu den vorangegangenen drei Tagen- als wir mitten durch das Regenband über Deutschland gefahren sind. Osnabrück (auf unserem Weg), hat über 100 Liter pro Quadratmeter gemeldet – richtig nass also.

Morgen soll es noch besser werden, warm ist es auch – die letzten Tage Sommerfeeling – wäre ein Traum, auch auf der Ostsee – in etwa 3 – 4 Tagen.
 
Die Sonne wagt sich zaghaft wieder hervor - nur weiter so - im Mittellandkanal und auf der Ostsee
Ich bin unterwegs auf dem guten alten Mittellandkanal, der teils mit Spundwänden ausgekleidet ist, teils mit Böschungen – aber immer gepflegt.

Interessante Wasserfarbe - was da wohl ´drin ist?




In den Spundwänden ist alle 50 Meter eine gelb markierte Leiter eingelassen, zum ´Rausklettern – nur für die Tiere, die auf einer solchen Strecke ins Wasser fallen, besteht keine Chance – es sei denn sie können Leitern hochklettern.
Ein paar Opfer der Spundwandabschnitte habe ich gesehen, aber nicht viele.



 
Ein Opfer - schwer zu sagen was. Ziege?

Auf meiner Reise durch Europa habe ich Vieles gesehen, habe ich Europa nun verstanden?
Verstanden, das wäre wohl zu viel gesagt, aber ich habe viele Gemeinsamkeiten von „uns“ Europäern erlebt, aber auch  viele Unterschiede, besonders im Lebensstandard, in der Lebensweise und beim Wetter.




Hindenburgschleuse in Anderten - heute problemlos



Trotzdem ging es immer freundlich zu, man ist sich nicht wirklich fremd – vielleicht auch eine Auswirkung der gemeinsamen Währung, sozusagen als äußerer Hinweis: „wir gehören zusammen“, wie die Fans der SG Flensburg, wenn sie alle das gleiche T-Shirt tragen.
Ein gewagter Vergleich – gebe ich zu – aber er stimmt schon irgendwie.





Heute entscheidet der Bundestag über das nächste Hilfsprogramm für die griechischen EU-Bürger – Zustimmung gilt trotz einiger Abweichler als sicher.

Der Euro wird alle zusammenketten, mit mehr oder weniger großem Erfolg für die einzelnen Staaten.
Aus volkswirtschaftlicher Sicht ist eine gemeinsame Währung unterschiedlicher Staaten, mit unterschiedlicher Wirtschaftspolitik, Unsinn – weil der Ausgleich der unterschiedlichen Wirtschaftskraft durch sich ändernde Wechselkurse nicht möglich ist.

Gut oder schlecht?
Für uns Deutsche auf jeden Fall gut – sogar „Bingo“ – denn in der Tendenz werden die deutschen Produkte, bei unserer Produktivität und Effektivität immer billiger auf dem Weltmarkt – wir sind schließlich eine Exportnation. (Früher wurde die DM über den Mechanismus von Angebot und Nachfrage regelmäßig aufgewertet).
Wir profitieren gesamtwirtschaftlich gesehen also am meisten von den nicht existierenden Wechselkursmechanismen und auch von einem (Stichwort: Griechenlandkrise) an Wert verlierenden Euro
Nachteil, Reisen ins außereuropäische Ausland werden teurer.
 
Berufsschifffahrt - oder was?
Also Leute, bleibt in Europa – es lohnt sich!

Der volkswirtschaftliche Unsinn des Euro, abgewogen gegen die wirtschaftlichen Vorteile und die politischen Ziele eines gemeinsamen Europas – wie würde ich entscheiden? Ich bin für den Euro, besonders nach meiner Reise quer durch´s „Euroland“.
Und die Griechen werden wir auch noch „erziehen“ – dauert nur, aber so ist das in der Erziehung.



Ich bin also wieder angekommen in Deutschland, mit all seinen politischen Entscheidungsfindungen und –problemen.
Wie sagte der Schweizer Ralph doch, „Die Franzosen und Spanier leben einfach, die Schweizer machen Business und in Deutschland ist alles Politik“ – ein Ausspruch mit viel Wahrheitsgehalt, vielleicht passen wir uns gegenseitig immer mehr an, zu wünschen wäre es manchmal – besonders beim Wetter.

Damit bin ich wieder beim Eingangsthema – es wird besser – und das finde ich richtig gut.

Ich genieße die nachmittägliche Wärme im schönen Hafen von Heidanger, am Stichkanal nach Salzgitter.
Und ich bin nicht der Einzige, der Hafen füllt sich immer mehr – alles Motorbootfahrer.
Der Hafen ist beliebt – mit Recht.

Im guten Hafenrestaurant werde ich heute einen Angriff auf meine schlanke Linie starten – aber mit möglichst wenigen Kohlehydraten.
Dazu noch ein Update (meine Jungs haben meine ernährungswissenschaftliche Unkenntnis gerügt), auch Kartoffeln, Müsli und Brot sind Kohlehydrate – also esse ich doch welche – vielleicht aber so wenig, dass ich schlanker als vor der Reise bin – oder gibt es eine andere Ursache?

Egal, heute Abend wird noch mal gesumpft, morgen kommt der Wendepumpft.

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