Die in der
Überschrift angedeutete brisante Fragestellung ist in der Fachliteratur weder
ausreichend noch abschließend behandelt worden.
Dies muss
dringend nachgeholt werden – unverständlich, dass das bisher nicht geschehen
ist.
Nach circa zwei
Stunden Fahrt im Mittellandkanal, bin ich heute Morgen gegen 9:30 Uhr in den
Elbeseiten Kanal abgebogen, neue Fahrtrichtung: Norden – zur Ostsee.
Die Wolkendecke
niedrig, grau und dicht, eine Tageszeit ließ sich daran nicht ausmachen – die
Fahrt und die vergehenden Minuten wirkten irgendwie wie aus der Zeit gefallen.
Der Elbeseiten
Kanal ist an sich schon nicht der Unterhaltsamste – überhaupt kein Vergleich
mit dem Rhein, der unteren Mosel oder gar den Kanälen und Flüssen in Frankreich
und in den Ardennen – aber heute war es richtig langweilig.
Ich habe zum
ersten Mal auf dieser Fahrt ein Buch ins Cockpit geholt und während der Fahrt
gelesen. Aufgestützt auf die Spritzkappe, wie auf ein Stehpult, immer die
beiden Kanalböschungen in den Augenwinkeln, habe ich den Krimi ganz zu Ende
gelesen.
Das ist das letzte Bild vom Mittellandkanal |
"Liegestelle" Bad Bevensen, Narrkose kenne ich |
So verging die Zeit bis zur Schleuse Uelzen einigermaßen, dort hat die einstündige Wartezeit meinen Schnitt für die heute zurückgelegten gut 100 Kilometer ruiniert. Ich war insgesamt 11,5 Stunden unterwegs.
Kann man gut liegen, wenn man keine Dusche und keinen Strombraucht |
Vegane Ernährung - bis auf das Fleisch |
Doch, um meine
empirische Untersuchung, angedeutet in der Überschrift, weiterzuverfolgen –
überraschte mich das Wetter am Ausgang der Schleuse (nach 23 Metern Talfahrt)
mit herrlichstem Sonnenschein, strahlend blauer Himmel – und sofort stieg der
Unterhaltungswert der Fahrt in ungeahnte Höhen.
So macht das Spaß,
lummeriges Wetter ist ein Unterhaltungswert-Killer.
Inzwischen bin ich an der Liegestelle Bad Bevensen, mitten in der Lüneburger Heide.
Am Hafen Uelzen
bin ich vorbeigefahren, ich kenne ihn von der Hinreise. Er ist einer von nur
zwei Häfen in diesem Knal, mit 1,50 Metern Tiefe, der andere hat nur 1,30
Meter.
Das Ufer ist schon zu sehen - gleich los |
Die Liegestelle
ist schön, in einer Wendebucht für die Berufsschifffahrt – war mir schon auf
der Fahrt in den Süden aufgefallen.
Allerdings, kein
Strom, keine Dusche, kein Internet – naja – geht ja auch so, wie die Erfahrung
lehrt.
Und eine große
Überraschung, vor mir liegt die Narrkose, ein Schiff, das ich aus der SVF kenne
– jetzt allerdings mit schwedischer Flagge (ich wusste, dass die deutschen
Besitzer es verkauft hatten) – was für ein Zufall, es jetzt hier zu treffen.
Morgen wird die Fahrt unterhaltsamer – Wolkendecke hin oder her – denn morgen kommt zuerst das Hebewerk Lüneburg, dann ein kurzes Stück Elbe (stromaufwärts) und dann der Elbe-Lübeck Kanal, der mir auf der Hinfahrt sehr gefallen hat.
Fleißige Arbeiter in der Nacht - herbstlich |
Ziel wird die
Eulenspiegelstadt Mölln sein – netter Hafen, vor Monaten habe ich dort
Gratisbratwurst bekommen – morgen auch?
Ich bin gespannt.
Und “last not least“
die Auswertung der empirischen Untersuchung über den Zusammenhang…. (vgl. Überschrift
und entsprechende Literatur).
Die statistisch (noch) nicht repräsentative Analyse hat ergeben, dass von einer Abhängigkeit von Wolkenbildung und Unterhaltungswert von bis zu 80 % ausgegangen werden kann.
Die statistisch (noch) nicht repräsentative Analyse hat ergeben, dass von einer Abhängigkeit von Wolkenbildung und Unterhaltungswert von bis zu 80 % ausgegangen werden kann.
Weitere Forschungsaufträge zum Zusammenhang zwischen der Befriedigung der Geschmacksnerven und dem kanalfahrerischen Wohlbefinden sind in Auftrag gegeben und erwarten eine Förderungszusage der entsprechenden Stellen – prognostiziert wird eine gegenseitige Abhängigkeit von über 84,34 %.
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