Ein letztes Mal
auslaufen aus einem Binnenhafen - und ein letztes Mal (hoffe ich) auf Grund
gelaufen.
Im Plöner
Ziegelsee ist keine Rinne zum Yachtclub ausgetonnt – also Versuch und Irrtum –
und ein Irrtum ist prompt dabei – aber nur ein bisschen Schlamm, kein großes
Problem.
Die Fahrt durch
den Kanal ist wieder sehr schön, vielleicht auch, weil es die Abschiedsfahrt ist
– die letzten fünf Schleusen rauschen nur so vorbei – 5-4-3-2-1. Weil wir wieder
ein Konvoi sind (drei Schiffe) warten die Schleusen immer schon mit dem grünen
Licht auf uns.
Ehe ich mich
versehe bin ich im Lübeck, auch da heißt es vorsichtig durchzufahren, denn
besonders am Eingang (vom Kanal kommend) sind flache Stellen dabei.
Bilderbuch - oder? |
Um Punkt zwölf,
mitten im Stadtkanal von Lübeck werden dann – mir zu Ehren – die Glocken geläutet.
Ich bin gerührt –
das wäre doch nicht nötig gewesen – und schon sind wir durch.
Dieses Mal vorbei
an der Teerhofinsel, wo ich auf der Hinfahrt nach langer Suche in der Stadt
einen netten Liegeplatz gefunden hatte.
Auf der Trave ist
viel los, es ist Samstag, das Wetter ist prima – und das wird genutzt.
Neu ist, dass mir
viele Segelboote begegnen, teils mit Segeln, teils unter Motor – ganz ungewohnter
Anblick. Auch im Kanal war das schon so, wahrscheinlich viele Ostseeurlauber,
zurück auf dem Nachhauseweg.
Die Trave ist ein
hübsches Wassersportrevier, Paddler, Ruderer, Segler, Motorboote, Ausflugsboote, Ankerplätze und Häfen
– alles dabei.
Mit stehendem
Mast kommt man bis Lübeck, genauer gesagt bis Bad Schwartau, denn in Lübeck ist
kein Hafen.
Das ist sie - die letzte Schleuse - Büssau |
Und durch sind wir - Glücksgefühl oder Wehmut? Irgendwie beides - komisch. |
Ich genieße die Fahrt
und registriere die Veränderungen.
Es riecht nach Meer, die salzige Luft wahrscheinlich.
Es gibt Wellen, weil der recht frische Ostwind die Trave hinauf weht – und ich muss
einigen Seglern ausweichen, es gibt also wieder Boote, die auch ohne Motor
vorankommen.
Und mein Echolot zeigt mir, dass es auch zweistellige Werte anzeigen kann - wie beruhigend.
Lübeck in Sicht - viele Türme, viele Glocken |
Gegen 14:00 Uhr
versuche ich im Bootegewimmel vor der Travemünder Bucht die Einfahrt zur
Böbswerft auszumachen – mein Übernachtungshafen für heute.
Ich finde sie,
lege an – seit Wochen zum ersten Mal wieder mit Wind und Wellen beim Anlegen –
und alles ist gut.
Es gibt sogar
schnelles Internet, hurra.
Ein Hafen mit Booten, die eine Mast haben- wie ungewohnt |
Im Boot ist es
anders, als in den letzten Wochen – es schaukelt, die Wellen kommen vom Wind
und teilweise auch von den großen Container- und Passagierschiffen, die in die Trave einlaufen.
Dazu riecht die
Luft nach Meer, es ist also wieder ein Hafen, wie man ihn vom Meer kennt – mit Wind,
mit Geschaukel und mit quietschenden Leinen.
Morgen geht es
hinaus aus der Trave auf die Ostsee – ich rechne mit 3 Tagen (wollen es ja zum
Abschluss geruhsam angehen lassen), bis ich in die Flensburger Förde
zurückkehre.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen