Mittwoch, 27. Mai 2015

Sommer, Sonne, Saone, Schmalzlocke und Supermarkt, 42. Tag



Was soll ich sagen, in Flensburg 14 Grad, hier fast das Doppelte, jedenfalls jetzt am Mittwoch, (27.5.), nachmittags in Saint Jean de Losne.
Die Stadt liegt an der Kreuzung mehrerer Schifffahrtswege, der Saone, dem Kanal de Boulogne und dem Canal du Rhin à Rhone und wird wohl deshalb als regionales Schifffahrtszentrum bezeichnet.
Mit 36 ha ist es die kleinste Gemeinde Frankreichs, davon sind auch noch 20 ha Wasser – bisschen wie Arnis an der Schlei.

Das war (und ist es auch geworden) also mein Ziel für heute, weil es bis zur ersten Schleuse etwa eine Stunde Fahrt ist, bin ich schon um 8:00 Uhr aufgebrochen (von diesem blöden Platz bei Pontailler) und mein Timing hat funktioniert, Punkt 9 an der Schleuse.
Morgens, allein auf der Saone - toll

Die zweite und letzte Schleuse von Axonne habe ich dann längsseits an einem Charterbootmit deutscher Besatzung absolviert, weil der Bruchpilot von gestern (der Gegen-die-Mauerfahrer) mit seinem gemieteten langen Charterboot es nicht geschafft hat, ganz nach vorne zu fahren – außerdem betätigte eines der Partygirls an Bord die blaue Stange, kaum dass ich in der Schleuse war – aber noch nicht fest.
Es lebe die deutsche Führerscheinpflicht!



Wo sind die Einbäume und Krokodile?

 Von dem netten Deutschen habe ich erfahren, dass ein vernünftiges Boot etwa 1900 € pro Woche Charter kostet.
Was ich alles gespart habe! Wenn ich meine ganze Reise so verrechne, habe ich den aktuellen Bootswert ´raus – Milchmädchen, ich weiß.

Die Fahrt die Saone hinunter war am frühen Morgen die reinste Wonne, strahlendes Licht, keiner unterwegs und die Aussicht auf eine Dusche im Hafen – was will man mehr.


Designer-Schleusenhaus am Kanal Marne -Rhin,vor
St. Jean de Losne




Der Hafen von Saint Jean de Losne ist natürlich auch nicht besonders tief, aber da wo ich liege, reicht es – weiter bin ich auch nicht gekommen.


Ansonsten prima Hafen, endlich mal ein Bootsausrüster – nur zum Gucken, brauche Nichts. Alles vorhanden, für 12 €.

 

Also los, Stadtbesichtigung, nachdem die Dusche erledigt war.
Und was treffe ich als erstes – den Coiffeur. Ich mutig hinein, sofort fragt mich die Empfangsdame, ob ich ein „rendevous“ habe. 
 
Ich habe wohl etwas verdattert geguckt, sieht man mir das so an, dass meine „Friese“ fällig ist?
Dann wird mir klar, sie meinte einen Termin!
„Non Madame“.
„Alors, une demi heure“. Also in einer halben Stunde.
Ich werde mir in der Zeit das Städtchen ansehen – ob es reicht?
Es hat, sogar reichlich, nach 25 Minuten hatte ich die Sightseeing Tour hinter mir, einschließlich der 500 Jahre alten, hübschen Kirche und vieler Seitengassen.
Ich war ´drin, sehr hübsch.




Es gibt nicht so viele Geschäfte, aber 2 Yachtausrüster am Hafen, mindestens 2 Makler für Häuser (steht viel zum Verkauf) und 2 Friseure und 2 Supermärkte.
Einer von mindestens 2 Maklern, viel "a vendre".
Das zum Beispiel, wie das Haus von Van Gogh,
wer die Ruhe braucht, wird hier fündig

Die „Friese“ ist ok, wieder kurz, so wie Andrea das mag.

Das ist "vorher", "nachher" kommt
auf der Cosmopolitan, Titelseite.












 Danach zum Supermarkt, und dort merkt man, dass ich schon in einem Weinanbaugebiet bin, in der Nähe wächst auch der bekannte Beaujolais. Hier im Supermarkt gibt es mindestens drei 10 Meter lange Regale mit allen möglichen Weinsorten – da ich keine Ahnung von Wein habe, kaufe ich nur andere Dinge, die ich mir auf einer Liste notiert hatte, die sinnigerweise im Boot liegt.
Säuferparadies -Baujolais wächst hier in der Nähe.


Fazit, das Städtchen ist es wert besucht zu werden, an der Saone gibt es auch noch so eine Art „Partymeile“, drei bis fünf Bistros oder Kneipen, von denen aber 3 geschlossen hatten, machen erst abends auf.

Trotzdem sympathische Stadt – bis auf das Internet heute ……..grooollllll.

Aber heute, mit einem Tag Verspätung (28.5.) alles aufgeholt.

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