Donnerstag, 28. Mai 2015

Im Süden - angekommen, das Timing, der heisseste Tag und die nette Stadt, 43. Tag




Der Hafen von "St.Jean de Losne"


Der Morgen ist frisch und klar, als ich (28.5.) um kurz nach 7:00 Uhr aufbreche. Warum so früh?
Ich will einigermaßen früh im nächsten Hafen sein – und die nächste Schleuse ist nicht wie bisher meist direkt nach dem Hafen, sondern kommt erst nach 2 Stunden.
Ich muss also nicht bis kurz vor 9:00  Uhr mit dem Ablegen warten.




 
... und dieAusfahrt aus dem Hafen an Morgen.
Wieder so ein bezaubernder Morgen, allein auf der Saone, gefrühstückt wird unterwegs.
Die Saone ist hier schons ehr breit, schätze so 120 Meter, so dass ich auch mal ein bisschen träumen kann oder mir eben Croissants und Kaffee zum Frühstück genehmige.







Im Kielwasser die Morgensonne


Am Ufer ziehen Villen und gepflegtere Häuser vorbei, man merkt schon, dass die Gegend hier etwas mehr Wohlstand zu bieten hat, wahrscheinlich schon mehrzahlungskräftiger Tourismus, Weinanbau und die großen Ausflugsdampfer, die mir manchmal begegnen, schwimmende Appartment-Ansammlungen, die von der Rhone bis hier her fahren und dann wieder umkehren.



Nomnomnom, leckeres Frühstück


Zwischendurch denke ich schon oft ans Segeln, denn das könnte man hier, es weht ein angenehmer Wind (natürlich von vorne, aus Süd), und es baut sich sogar so etwas wie Seegang (sagen wir lieber kleine wellen) aus – für mich inzwischen total ungewohnt, die ersten Wellen seit 4 Wochen.






Wind - schöner Segelwind- aber der Mast, der liegt.

Und tatsächlich ein Seglerhafen, der erste seit .... ganz lange.

Zuerst erschrecke ich direkt, weil das Boot in die Wellen nickt, es fühlt sich so ähnlich an, wie eine Grundberührung. Kann aber nicht sein, immer 4 Meter tief oder mehr.

Um 9:00 Uhr, die erste Schleuse (perfektes Timing), jetzt schon wieder Großschleusen, so ähnlich wie auf der Mosel, mit Schwimmwestenzwang – habe ich aber sowieso immer an.

Spieglein Spieglein ...



Der Schleusenwärter sieht mich um die Kurve kommen, rot-grün, dann grün, direkt einfahren und 4 Meter nach unten lassen – so mag ich das!

Jetzt kommen nur noch "Große", auf der Rhone ganz Große.







Bemerkenswerte Begegnung, ein Däne aus Veille mit gelegtem Mast auf dem Weg nach Norden, drei Mann an Bord.






 
Was guckst du?

Obelix war hier und hat zwei Hinkelsteine stehen lassen



Um 14:00 Uhr kommt mein Ziel, Chalons sur Saone in Sicht. Der Hafen liegt hinter einer kleinen Insel, die nur von unten, also „montant“ stromaufwärts umfahren werden darf.


Mache ich, fahre am Hafenbecken entlang, bis mir der Hafenmeister signalisiert, dass ein Platz für mich hinter mir liegt – also nochmal um die Insel ´rum, kleine Rundfahrt. Dann werde ich eingewiesen, toller Platz, toller Hafen.

Der Ort vom weiten, hinter der Brücke links in den Hafen.


Sehr freundlicher Service, eine Österreicherin, die mich zuerst auf Französisch anspricht, ich antworte ebenso, als ich meinen Heimathafen nenne, sagt sie, „dann können wir ja auch deutsch sprechen“, „d´accord“.

Bisschen merkwürdig sind die schrillen Amerikaner, die hier mit Motorbooten liegen.
Schrill bunte Klamotten, grüßen nicht, wirken irgendwie muffelig -gerade sind alle losgezogen - wahrscheinlich zum Essen in die Restaurantstrasse - Geld in die Kassen der Wirte.
Vor der Einfahrt

Allegro ruht aus.




In unmittelbarer Nähe des Hafens ist ein supergroßer „carrefour“ Markt, Citygroßmarkt in Flensburg kommt gerade ´ran. Dort gibt es alles, schade fast, dass ich nichts brauche.







Die Stadt gibt mir das Gefühl im Süden angekommen zu sein.
Es ist heiß, 30 Grad, überall Straßencafés, Gebäude mit ein bisschen Patina (leicht angegammelt), aber schön und stimmungsvoll. 
Schattige Gassen, ist auch nötig,bei der Sonne.


Ein Platz, auf dem sogar Punker, früher Penner genannt, ich meine also „sozial Ausgegrenzte“ ihren Treffpunkt haben, eine Kathedrale (ich war schon wieder in der Kirche) und eine sehr stimmungsvolle Altstadt, mit einer Restaurantstrasse und Geschäften für alles Mögliche.
Die Kathedrale, schön kühl drinnen -und sehenswert.

Straßencafés vor der Kathedrale, zu zweit wäre hier besser.



Da ich nicht der „City-Bummel-Boy“ bin, sehe ich mir alles im Spazierengehen an, Straßencafé macht alleine auch nicht so viel Spaß – aber die Stimmung gefällt mir sehr.

Der Süden hat mich gepackt und ich ihn- und lasse so schnell nicht wieder los.





Morgen will ich eine große Etappe schaffen, bis kurz vor Lyon, damit ich mich am Samstag dort mit Bruderherz treffen kann - er wird mir 2 Tage Gesellschaft leisten - dann auch bestimmt im Strassencafé

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