Mittwoch, 27. Mai 2015

Das Wetter, Goethe und keine Lust auf Fotografieren, 41. Tag



Die Nacht über hat es gegossen, das Geplätscher war ganz gemütlich im Boot, aber man hofft natürlich immer, dass es am nächsten Tag (26.5.) trocken sein wird.
Und das ist es, wenn auch bedeckt und ein bisschen trübe –aber trocken und kalt, wie vorhergesagt.

Wegen des trüben Wetters habe ich zunächst überhaupt keine Lust, den Fotoapparat herauszuholen, stattdessen will ich jetzt mal meine „Fotoausrüstung“  vorstellen:
Der Fottoapparratt


Die Kamera, eine Panasonic DMC-TZ7 Lumix, eine Pocketkamera,  an der man allerhand  einstellen kann, ich lasse meistens alles auf Automatik.  

Noch viel mehr einstellen kann man an meiner GoPro, 3+ Black Edition.
Echte GoPro und falsche GoPro (blau)

Jacky Wei im Einkaufsparadies Honquiao in Peking


Das kleine Wunderwerk kann Filme in Kinoqualität aufnehmen, ist wasserdicht zu verpacken, für Unterwasseraufnahmen im Mittelmeer und hat eine Menge Zubehör, vor allem Halterungen und Befestigungen.
Die Dritte im Bunde ist ein GoPro-Klon aus China, sieht so ähnlich aus (die blaue), kann aber nicht so viel, die Qualität geht nur bis „1080 Full HD“. 






Aber ich finde, das kleine Ding macht ganz gute Aufnahmen.
Zu steuern sind GoPro und ihr chinesischer Bruder auch über WiFi, also Fernbedienung per Smartphone.
Die chinesische Kamera hat ein übersichtliches Menu – weil eben nicht so viel einzustellen ist, Kosten: 35 €, die GoPro etwa das 10-fache.





Gekauft habe ich die „blaue“, bei meiner chinesischen Lieblingsverkäuferin, Jacky Wei, in Peking im Perlenmarkt (Honquiao-Markt), deswegen auch der günstige Preis, bei Ebay kostet so etwas etwa 
100 €.

Also zwei Filmkameras, dabei heraus kommen soll auch ein Film, den ich im Herbst, wieder zuhause, zusammenstellen werde, wenn das Material es hergibt. Ich filme alles Mögliche und habe eine 2 Terrabyte Festplatte dabei, auf der ich alles sammle – da kommt Arbeit auf mich zu.

Inzwischen ist das Wetter besser geworden – und ich mache doch ein paar Bilder.




Die ersten Untiefen nach dem ersten Tunnel von Savoyeux sind kein Problem, nicht einmal im Schlick gesteckt.
Die Saone wirkt hier immer mehr wie ein Nebenfluss des Amazonas, Bäume und Büsche hängen am Ufer ins Wasser, man würde sich kaum wundern, wenn ein Alligator sich aus der Böschung löst und auf das Boot zugeschlängelt käme.








Das Wasser ist grün, fettes nato-oliv-grün, nicht mehr so schlammig wie in den nördlicheren Kanälen und außer in den Schleusenkanälen und den Einmündungen der Schleusenkanäle in den Fluss, auch fast immer schön tief – so um 4 Meter.

Die Von-unten-festhalter-Pflanzen




Trotzdem hat man manchmal den Eindruck, als ob von unten jemand festhält, das müssen diese dicken Pflanzen sein, die aussehen wie Staubwedel. Man merkt keine Veränderung der Tiefe – nur ein zartes Bremsen.






Die vielen Angler auf fast jeder Lichtung am Ufer, lassen mich überlegen, ob das auch ein „Sport“ für mich wäre – Angel ins Wasser halten und warten, dass ein Fisch darauf hereinfällt.
Aber was tun, wenn einer anbeißt? Abmurksen? Ich?

Ich beschließe mich zu der modernen Arbeitsteilung unserer Gesellschaft zu bekennen und den Fisch fertig filetiert zu kaufen und zu essen.

Ob die vielen Angler wohl Goethe kennen und sein Gedicht von dem feuchten Weib und dem Fischer (Der Fischer)?
Sie sprach zu ihm:
„Ach  wüsstest Du, wie’s Fischlein ist,
so wohlig auf dem Grund.
Du stiegst herab, so wie Du bist
Und würdest erst gesund“.

Jedenfalls habe ich unterwegs weder ein feuchtes Weib, noch einen Alligator gesehen und zum Glück auch keinen Fischer, der dem feuchten Weib zuhörte: 

"Sie sprach zu ihm,
sie sang zu ihm,
da war's um ihn gesche'n
halb zog sie ihn, halb sang er hin
und ward nie mehr geseh´n“.

Der europäische Gedanke begegnet mir immer wieder, natürlich in Form von Booten und ihren Besatzungen: Viele Schweizer mit gepflegten, guten Motorbooten. Viele Engländer, teilweise mit diesen ganz schmalen, ganz langen umgebauten Frachtkähnen, die man auf den Londoner Kanälen sehen kann.
Londoner Wohnschiff, lang und schmal.


Wie die damit über den Ärmelkanal gekommen sind – alle Achtung.
Außerdem Holländer, Belgier und auch Deutsche.






 

Blöder Liegeplatz, kein Strom, kein Wasser und zu flach

Heute liege ich zum Beispiel neben einer schwäbischen Dreiergruppe (Opa, Vater, kleine Tochter), die ein „le boat“ gemietet haben und auf Urlaubstour sind.
Wir liegen im „halben“ Päckchen, weil es für mich an der Kaimauer von Pontailler zu flach ist, ganz zu schweigen vom Hafen, bei dem ich schon an der Einfahrt feststeckte.





 
Einfahrt nicht getroffen - voll gegen die Mauer!
Schadenfreude ist nich Meins, wir sehen uns morgen.



Könnte man auch mal durch Schilder kennzeichnen! Im Reiseführer steht auch nichts!
Also wieder keine Dusche, kein Strom, kein Internet.









 
Aber dafür Bratkartoffeln mit Spiegelei und den Rest vom Schleusen-Rosé von gestern – geht doch!

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