Die Nacht über
hat es gegossen, das Geplätscher war ganz gemütlich im Boot, aber man hofft
natürlich immer, dass es am nächsten Tag (26.5.) trocken sein wird.
Und das ist es,
wenn auch bedeckt und ein bisschen trübe –aber trocken und kalt, wie
vorhergesagt.
Wegen des trüben
Wetters habe ich zunächst überhaupt keine Lust, den Fotoapparat herauszuholen,
stattdessen will ich jetzt mal meine „Fotoausrüstung“ vorstellen:
Der Fottoapparratt |
Die Kamera, eine Panasonic DMC-TZ7 Lumix, eine Pocketkamera, an der man allerhand einstellen kann, ich lasse meistens alles auf Automatik.
Noch viel mehr einstellen kann man an meiner GoPro, 3+ Black Edition.
Echte GoPro und falsche GoPro (blau) |
Jacky Wei im Einkaufsparadies Honquiao in Peking |
Das kleine
Wunderwerk kann Filme in Kinoqualität aufnehmen, ist wasserdicht zu verpacken,
für Unterwasseraufnahmen im Mittelmeer und hat eine Menge Zubehör, vor allem
Halterungen und Befestigungen.
Die Dritte im
Bunde ist ein GoPro-Klon aus China, sieht so ähnlich aus (die blaue), kann aber
nicht so viel, die Qualität geht nur bis „1080 Full HD“.
Aber ich finde,
das kleine Ding macht ganz gute Aufnahmen.
Zu steuern sind
GoPro und ihr chinesischer Bruder auch über WiFi, also Fernbedienung per
Smartphone.
Die chinesische
Kamera hat ein übersichtliches Menu – weil eben nicht so viel einzustellen ist,
Kosten: 35 €, die GoPro etwa das 10-fache.
Gekauft habe ich
die „blaue“, bei meiner chinesischen Lieblingsverkäuferin, Jacky Wei, in Peking
im Perlenmarkt (Honquiao-Markt), deswegen auch der günstige Preis, bei Ebay
kostet so etwas etwa
100 €.
Also zwei
Filmkameras, dabei heraus kommen soll auch ein Film, den ich im Herbst, wieder
zuhause, zusammenstellen werde, wenn das Material es hergibt. Ich filme alles
Mögliche und habe eine 2 Terrabyte Festplatte dabei, auf der ich alles sammle –
da kommt Arbeit auf mich zu.
Inzwischen ist
das Wetter besser geworden – und ich mache doch ein paar Bilder.
Die ersten
Untiefen nach dem ersten Tunnel von Savoyeux sind kein Problem, nicht einmal im
Schlick gesteckt.
Die Saone wirkt
hier immer mehr wie ein Nebenfluss des Amazonas, Bäume und Büsche hängen am
Ufer ins Wasser, man würde sich kaum wundern, wenn ein Alligator sich aus der
Böschung löst und auf das Boot zugeschlängelt käme.
Das Wasser ist
grün, fettes nato-oliv-grün, nicht mehr so schlammig wie in den nördlicheren
Kanälen und außer in den Schleusenkanälen und den Einmündungen der
Schleusenkanäle in den Fluss, auch fast immer schön tief – so um 4 Meter.
Die Von-unten-festhalter-Pflanzen |
Trotzdem hat man
manchmal den Eindruck, als ob von unten jemand festhält, das müssen diese
dicken Pflanzen sein, die aussehen wie Staubwedel. Man merkt keine Veränderung
der Tiefe – nur ein zartes Bremsen.
Die vielen Angler
auf fast jeder Lichtung am Ufer, lassen mich überlegen, ob das auch ein „Sport“
für mich wäre – Angel ins Wasser halten und warten, dass ein Fisch darauf
hereinfällt.
Aber was tun,
wenn einer anbeißt? Abmurksen? Ich?
Ich beschließe
mich zu der modernen Arbeitsteilung unserer Gesellschaft zu bekennen und den
Fisch fertig filetiert zu kaufen und zu essen.
Ob die vielen
Angler wohl Goethe kennen und sein Gedicht von dem feuchten Weib und dem
Fischer (Der Fischer)?
Sie sprach zu
ihm:
„Ach wüsstest Du, wie’s Fischlein ist,
so wohlig auf dem
Grund.
Du stiegst herab,
so wie Du bist
Und würdest erst
gesund“.
Jedenfalls habe
ich unterwegs weder ein feuchtes Weib, noch einen Alligator gesehen und zum
Glück auch keinen Fischer, der dem feuchten Weib zuhörte:
"Sie sprach zu ihm,
sie sang zu ihm,
da war's um ihn gesche'n
halb zog sie ihn, halb sang er hin
und ward nie mehr geseh´n“.
Der europäische
Gedanke begegnet mir immer wieder, natürlich in Form von Booten und ihren
Besatzungen: Viele Schweizer mit gepflegten, guten Motorbooten. Viele
Engländer, teilweise mit diesen ganz schmalen, ganz langen umgebauten
Frachtkähnen, die man auf den Londoner Kanälen sehen kann.
Londoner Wohnschiff, lang und schmal. |
Wie die damit
über den Ärmelkanal gekommen sind – alle Achtung.
Außerdem
Holländer, Belgier und auch Deutsche.
Blöder Liegeplatz, kein Strom, kein Wasser und zu flach |
Heute liege ich
zum Beispiel neben einer schwäbischen Dreiergruppe (Opa, Vater, kleine
Tochter), die ein „le boat“ gemietet haben und auf Urlaubstour sind.
Wir liegen im
„halben“ Päckchen, weil es für mich an der Kaimauer von Pontailler zu flach
ist, ganz zu schweigen vom Hafen, bei dem ich schon an der Einfahrt
feststeckte.
Könnte man auch
mal durch Schilder kennzeichnen! Im Reiseführer steht auch nichts!
Also wieder keine
Dusche, kein Strom, kein Internet.
Aber dafür
Bratkartoffeln mit Spiegelei und den Rest vom Schleusen-Rosé von gestern – geht
doch!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen