Dienstag, 11. August 2015

Ein langer Tag auf der Mosel - und der Rhein? 119. und 120. Tag.


Heute (11.8.) bin ich mal zu müde für einen ausführlichen Blog, denn ich war fast 12 Stunden unterwegs, über 90 Kilometer und 5 große Schleusen.

Und unterwegs Winke-Winke mit Marquardsens in Cochem.
Ich wusste, dass sie am rechten Ufer wohnen – und bei der Durchfahrt wurde plötzlich ein Bettlaken geschwenkt, ich habe mit einem Hubkonzert geantwortet – und schon war ich vorbei – cu in Flensburg.

Ich zeige einfach mal die Bilder der schönen Mosel - auch dieser Tag war optisch eine Augenweide, ansonsten bin ich geschmeidig durchgekommen - aber es hat eben gedauert.

Wein, Wein, Wein ...


Die wissen auch, wo es schön ist




Brückenneubau




Ich bin etwa 10 Kilometer vor Koblenz, also der Mündung der Mosel in den Rhein, in der sehr netten Marina Menningen.

Mit Bequatschen der Hafenmeisterin kann ich an der Tankstelle übernachten - für eine Nacht geht das - mich stört es überhaupt nicht, wollte morgen sowieso tanken.







Wieso ist es hier so voll?
Das war wieder einmal ein Schock im Hafenbüro!

Der Rhein hat zu wenig Wasser!
Es ist kaum zu glauben - damit hätte ich nie und nimmer gerechnet.
Vielleicht warten hier deshalb viele ab, bis der Rhein wieder besser zu befahren ist.

     Bilder von unterwegs ..........















Bei Cochem

So was hatte ich früher bei der Modelleisenbahn








Es kann also gut sein, dass ich Morgen und und und … noch hier bleiben muss - bevor ich die läppischen 190 Kilometer bis Duisburg unter den Kiel nehmen kann.

 Es muss regnen!








Naja, dann habe ich die Zeit, den Blog zu aktualisieren (Fotos von den letzen Tagen laden), den Motor zu pflegen, mich zu pflegen, das Gratis-Glas Sekt im Hafenrestaurant abzuholen und viele, viele Dinge zu erledigen.











Besser als irgendwo  in Frankreich festzusitzen ist es allemal - und ich werde morgen als Erstes das Wasser- und Schifffahrtsamt anrufen.
Und mich beschweren? Neee, nach der Lage erkundigen.







Kurz vo dem Hafen von Winningen
Hoffen wir das Beste - die Lage kann sich schnell ändern - und mittlerweile bin ich Überraschungen ja gewohnt, mir fehlt fast etwas, wenn alles so glatt läuft, wie heute auf der Mosel.

Später mehr.... jetzt in die Heia ...


So, hier ist das „später“, es ist der 12.8., vormittag.

Ich bin also in dem sehr schönen und perfekt ausgestatteten Hafen von Winningen – und nutze ausgiebig das gut funktionierende Internet – und warte auf Regen.

Inzwischen habe ich getankt (liege ja an der „Quelle“), eingekauft (fehlte fast Nichts) und die Bilder von den letzen Tagen in den Blog eingefügt.

Der Tag Pause (vielleicht wird es ja noch mehr) kommt mit ganz gelegen, denn Aufräumen, Putzen und so weiter, war auch mal wieder fällig.

Außerdem bereite ich mich gründlich auf den Rhein vor, denn es ist gar nicht so einfach die wirkliche Wassertiefe herauszufinden.

Ich rechne und notiere und besuche die Seite von Elvis (Elektronischer-Wasserstraßen Informationsservice), angegeben werden dort der Pegel, und zwei weitere Zahlen, aus denen man dann die Tiefe im Fahrwasser berechnet.
Büroarbeit vor der Rheinfahrt

Elvis hilft

Das Fahrwasser scheint tief genug zu sein, aber ich muss es mit den schnellen und großen Frachtschiffen teilen und hätte doch gerne etwas Spielraum zum Ausweichen - außerdem ist bei niedrigem Wasserstand nicht sicher, ob man in einen der (eher für Motorboote konzipierten) Yachthäfen überhaupt hineinkommt.





Also rechnen, Werte notieren und auf Regen hoffen – und Informationen einholen – wo auch immer.
Am Wochenende soll es regnen, dann steigt der Pegel hoffentlich schnell.
Die Elbe bei Dresden (nur als Beispiel, da will ich nicht hin) liegt fast trocken, Schifffahrt komplett eingestellt – dieser Sommer ist im Süden der Trockenste seit Jahrzehnten – schönes Wetter also, aber ich brauche Wasser.

Gegen die Natur kann ich nicht an – wird schon werden.











Montag, 10. August 2015

Abwechslungsreiche Mosel, Handyunfall und die guten Geister aus Flensburg, 118. Tag


Auch das noch – nachdem ich mich gestern schon über das miese Internet im Hafen Schweich geärgert hatte, heute (10.8.) Morgen die nächste unangenehme Überraschung – mein Handy, das Iphone- zeigt mir ein weißes Lämpchen und reagiert auf Nichts mehr.
Schmeich - bis auf das Internet, sehr nett.

Internet an - geht gerade Mal – googeln nach weißem Licht im Iphone.
Ergebnis: Wahrscheinlich Wasserschaden. 
Wie es dazu gekommen ist, weiß ich nicht genau – jedenfalls sehr ärgerlich, denn ohne das Iphone kann ich nicht „whatsappen“ und der Familie, wie jeden Tag – mitteilen, dass alles in Ordnung ist – ganz zu schweigen, von den Meldungen unterwegs, die mich immer freuen.


Atemberaubend - auch mit tiefhängenden Wolken

Außerdem ist man heutzutage ja ohne Handy sowieso nur eine unvollständige Ausgabe der Marke homo sapiens – vom Sicherheitsaspekt will ich gar nicht sprechen – nur nichts heraufbeschwören.


Ich habe noch ein älteres Handy dabei, aber keine SIM-Karte dafür (nur die chinesische und die funktioniert hier nicht so gut) – wieder so ein Problem, das gelöst werden muss.
Brücke im Himmel, in den Wolken

Man fühlt sich wie im Märchenland

Aber erst einmal geht es los, wegen der Verzögerung „erst“ um 8:00 Uhr, die erste Schleuse und auch die zweite lassen mich nicht warten, Glück gehabt – die Dritte stellt sich dafür umso mehr an, ich muss auf zwei Fahrgastschiffe warten – insgesamt eine Dreiviertelstunde – naja, geht noch.







Die Mosel entschädigt mich für den Handyfrust mit atemberaubenden Bildern – eigentlich hatte ich ja etwas an der Mosel herumgemäkelt - heute gibt es keinen Grund zu klagen.

Stehengeblieben - muss mal aufgezogen werden
 


Obwohl das Wetter eher norddeutsch ist, ab und zu Regen und bedeckt, tief hängende Wolken – ist die Fahrt ein Vergnügen. 




Das Mittagsmenu - unterwegs.
Vollkornkräcker aus Andratx, Brie aus Toul, Geschirr aus
Flensburg - voll europäisch - und lecker.

Mosel- tolle Strecke

Und das Wetter wird immer besser

Ein Boot aus Kiel auf Südkurs

In diesem Abschnitt ist die Mosel wirklich ein toller Fluss, eingerahmt von Weinbergen, Felsen, hohen und steilen Ufern und dauernd neuen Ansichten (wegen der vielen Kurven) – ist es einfach faszinierend, hier durchzufahren.
Die vielen Wohnmobile am Ufer beweisen, dass ich das nicht alleine so sehe.





Ich hatte die Mosel schon als  Rhone-XS oder Saône-XL einsortiert, das muss ich jetzt zurücknehmen.
Die Mosel ist die Mosel, mit keinem Fluss (den ich kenne) zu vergleichen.

Es gibt sogar eine Mosel-Lorelei (beschrifteter Felsen, mit gleichnamigem Hotel gegenüber) und wir passieren den Weinberg, auf dem der Kröver Nacktarsch wächst – dass ich das noch erleben darf.



Außerdem ist die Mosel der Fluss, den ich fast von der Quelle bis zur Mündung abfahre.
Erst gefiel sie mir ein bisschen, dann gar nicht, jetzt bin ich begeistert.
Sie entspringt in den Vogesen und ich bin eine Weile parallel zu ihr auf dem Canal de Vosges gefahren, bis sie selbst schiffbar wurde – und von dort ab, bei Neuves de Maison bis zum Rhein (den ich hoffentlich übermorgen erreichen werde).




Etwa 20 Kilometer vor meinem heutigen Ziel (Traben-Trabach) sehe ich am Ufer gerade noch jemanden wild winken. Ein kleiner Scotchterrier ist dabei, irgendwie kommen mir die beiden Menschen bekannt vor – es ist ziemlich weit, trotz Brille.

Ich höre „bis wohin heute?“ und schreie zurück, „noch 20 Kilometer, Yachthafen Traben-Trabach“, und schon bin ich vorbei.
Waren das Bekannte von unterwegs (Hunde waren ja auf vielen Booten) oder etwa doch…???.

Könnten das die Marquardsens gewesen sein?
Nette Weinorte am Ufer

Sie liegen mit ihrem Boot zwei Plätze weiter am Steg der Segler Vereinigung Flensburg und wir grüßen uns seit Jahren freundlich und schnacken kurz miteinander.

Zwei Stunden später laufe ich in den netten Hafen ein, ich habe ihn gewählt, weil er 4 Meter tief ist – und ich bin nicht der Einzige – fast alles voll, aber die hilfsbereite Hafenmeisterin gibt mir noch einen Platz, quer vor zwei anderen Booten, die morgen nicht auslaufen werden.

Landzugang perfekt, Strom, alles vorhanden – nur das Internet gerade gestört … Dobrindt!!! Tu´ was!!!

Ich telefoniere mit dem Handy der Hafenmeisterin nach Flensburg, um zu melden, dass mit mir alles ok ist – sonst macht man sich doch Sorgen, oder?

Gerade mache ich mich danach auf den Weg zum Aldimarkt in der Nähe, als vor dem Hafenausgang  - ja wer wohl  - steht – die Marquardsens.

Sie machen hier in der Nähe Urlaub, haben mich auf dem Fluss zufällig vorbeifahren gesehen  und netterweise bis hierhin verfolgt und mit einiger Mühe gefunden (der Hafen liegt etwas abseits) – und die beiden erscheinen mir nun wie die rettenden Engel.

Endlich mal wieder bekannte Gesichter – wir freuen uns gegenseitig und die beiden bieten mir an, mich zu Aldi zu fahren – super.
Denn „in der Nähe“ war sehr optimistisch ausgedrückt – allein zu Fuß hätte ich nicht so viel gekauft und viel Zeit gebraucht.

Die eingesparte Zeit verbringen wir dann noch gemeinsam in der netten, kleinen und schwimmenden Hafenkneipe – ein Gläschen Wein aus der Region – schmeckt gut.
Und eine nette Unterhaltung tut auch mal wieder gut – Probleme gelöst, neue Aldi-SIM-Karte gekauft – wie kommt es nur, dass immer irgendetwas schief geht und sich dann in Wohlgefallen auflöst – einfach nur Glück?

Gerade als ich meine neue Aldi-SIM-Karte (für das alte Ersatzhandy) bei einem Gespräch mit David (meinem Ältesten) ausprobiere, klopft es an Deck und die Hafenmeisterin bringt mir den Hut, den meine guten Geister vergessen haben – sehr nett.
Ich werde ihn mit nach Flensburg nehmen – kurze Zeit später klopft es schon wieder – und die Hutbesitzer holen das gute Stück selbst ab.

Noch ein Abschied, auf Wiedersehen an der Förde und weiterhin schönen Urlaub in Cochem – ich werde morgen beim Vorbeifahren winken.

Noch etwa 100 Kilometer Mosel liegen vor mir, wenn alles gut geht, werde ich also übermorgen auf dem Rhein sein und nach einem weiteren Tag schon in Duisburg – hoffen wir das Beste.


Sonntag, 9. August 2015

Zu groß für die Bootsschleusen, aber schnell unterwegs, 117. Tag


Bloß schnell weg aus diesem trüben Hafen Schwebsingen, Auslaufen um 8:00 Uhr.
Um 9:00 Uhr vor der ersten Schleuse am 9.8., heißt es erst einmal warten – auf was?
Weiß man nie, aber dann, nach 45 Minuten kommt hinter mir ein blaues Motorboot um die Flussbiegung  - und die Ampeln springen auf grün.

 
Mittagessen schon vorbereitet
Das Motorboot hatte ich schon im Hafen gesehen, vier nette junge Männeraus Köln, die eine Bootstour über die Flüsse machen – stellt sich heraus, als wir an der nächsten Schleuse  den Schleusen-Smalltalk pflegen.
Wir schleusen auch die nächste Schleuse gemeinsam, danach biegen die vier unter lautem Gehupe in die Saar ab.






 
Weinberge überall


Ich bin mit etwas gemischten Gefühlen auf die heutigen deutsch/luxemburgischen Schleusen zugefahren, denn Sportboote sollen in der kleinen Bootsschleuse schleusen und dürfen nur wenn sie in die Kleine nicht hineinpassen in die große Schleuse.
Nun, die Kleine misst 12 m x 3,30 m, Wassertiefe 1,50 m.




 
Halb Rhone, halb Saône


Irgendetwas mit Wein, habe hier anscheinend alle

Als ich das vor der Schleuse lese ist klar, nichts für uns.
Als die Schleusenwärter mich fragen, warum ich nicht in die Bootsschleuse fahre, lasse ich Allegro etwas wachsen, Tiefgang 1,65, Breit 3,30 – damit auch ja keiner auf die Idee kommt uns da hinein zu zwingen – also immer die Große, hat geklappt.





Kulturlandschaft, 1A


Der Teil der Mosel, der die Grenze zwischen den beiden Ländern ausmacht ist sehr schöne, Weinberge soweit das Auge reicht und sehr gepflegte, auch sehr neue Häuser.
Der morbide Charme der französischen Weingegenden fehlt hier, aber es ist trotzdem sehr schön.






Alle mit Ernst bei der Sache - ein Wettbewerb?


Der Teil der Mosel, der dann etwas weiter nur zu Deutschland gehört, bietet von der Bebauung her irgendwie einen Mittelweg an – alte und neue Häuser bunt gemischt und an fast jedem größeren Gebäude steht irgendetwas mit Winzer, Wein, Kellerei oder so ähnlich.
Ich bekomme Lust auf ein Bier.

Kommt Gina-Lisa hierher?

An Trier vorbei - wie ich ...

Dienervigen Motorbootfahrer sind heute übrigens überhaupt nicht unterwegs, inzwischen weiß ich auch, warum ich keine mehr treffe, sie fahren nämlich nur 1 – 2 Kilometer vom Hafen weg und kehren dann wieder um – immer hin und her.






Liegeplatz in Schweich


Mein Zielhafen für heute, nach 3 Schleusen und 50 Kilometern, kündigt sich dann auch schon durch die zunehmende Motorflitzer an.
Aber, ich bin angenehm überrascht, auch wenn der Hafen wieder nur vorne tief genug ist (wo auch Schwell von der Mosel hereinkommt), ist es hier ganz nett.

Hafenbar direkt an der Mosel

Der Körper verlangt einfach danach


Badesteg mit Kneipe, Tankstelle und Bar, dahinter ein großer Campingplatz, das Ganze eingerahmt von bewaldeten (ausnahmsweise kein Wein) Bergen.

Allerdings zeigt sich wieder einmal, dass Deutschland bei der Versorgungmit WLAN weit hinten ist – denn ich zahle (ausnahmsweise) für 4 Stunden Internet 10 Euro. 



Und das Netz ist wirklich richtig schlecht - ein Witz eigentlich, ich war schon 2 Mal bei der Rezeption, weil immer wieder der Router schlappmacht.

In Frankreich und Spanien war es meistens umsonst und auch oft sehr gut.
Dobrindt, rann an die Netzwerk-Offensive – wird höchste Zeit.

Oder liegt es daran, dass die Franzosen es mit dem Geld verdienen nicht so drauf haben - und eher Spezialisten im „savoir vivre“ sind.
Ich glaube nicht, denn die Spanier langen bei Allem ordentlich zu – nur beim Internet nicht – das ist für alle da – und das sollte auch bei uns in „Schlaaaand“ so sein.




Samstag, 8. August 2015

J‘ ai quitter la France, adieu, au revoir, 116. Tag




Gewitter? War angekündigt ...


Um 7:00 Uhr auslaufen aus dem ganz netten Hafen von Pont-à-Mousson, denn heute (8.8.) steht mir eine ganz schöne Strecke bevor – damit ich die schaffe, nutze ich die frühen Öffnungszeiten der Schleusen, nicht von 9:00 bis 18:00 Uhr, sondern von 5:30 bis 20:30 Uhr, glaube ich, auf jeden Fall lange genug.






Die Hafenausfahrt zur Mosel - alles friedlich
Kein Gewitter, ruhige Nacht, schönes Licht

Ich versuche meinen mittelmäßigen Eindruck von der Mosel zu überprüfen, vielleicht war ich gestern nicht so gut ´drauf – aber, es bleibt dabei, die Mosel ist Standard, keine Spitzenklasse. Jedenfalls bis Metz.
Danach wird es schlimmer, Industrie (sieht nicht mehr wettbewerbsfähig aus) wechselt sich mit etwas öden Kanalabschnitten ab – da heißt es nur: „durch und weiter“.




Die Strecke zwischen Metz und Königsmacker (heißt wirklich so, toll, was?) ist einfach langweilig und nicht schön – dafür kommt man aber schnell voran, denn die Schleusen in diesem Abschnitt sind Doppelschleusen, eine große und eine kleine für Sportboote, immer wenn ich komme, ist die kleine Schleuse schon grün - das geht fix heute.
Gleich drei Reiher zum Abschied


Soll es auch, denn acht Schleusen und über 90 Kilometer sind kein Pappenstiel für ein Segelboot mit 18 PS.
Es geht vorbei an Illange, Yutz, Hte Ham und Basse Ham bis eben Königsmacker – Namen die faszinieren – aber auch nur die Namen.
Wetter - durchwachsen, aber warm

Einsame Moselfahrt


Die Schleuse Königsmacker (ich finde den Namen so toll) lässt mich dann allerdings fast eine Stunde warten, weil zwei Berufsschiffer bergauf geschleust wurden – ab hier gibt es die kleinen Schleusen auch nicht mehr, alle müssen in die eine, die Große.






Ich werde den ganzen Tag alleine geschleust, keiner mochte wohl so früh los und keiner fuhr so weit.
Moselbilder
Königsmacker!!!






Meine allerletzte französische Schleuse (Apach) zeigt mir dann die Ampel im schönsten Grün – ich weiß nicht, ob ich jemals wiederherkommen werde – au revoir les canaux, au revoir les écluses.




Nach der Grenze (Luxemburg und Deutschland “teilen“ sich hier die Mosel), man nennt das Kondominium, das bedeutet, die Hoheitsrechte werden geteilt. 
Wer zahlt wo die Steuer - interessante Frage!
Die letzte französische Schleusenwand, ein paar
hundert davon liegen hinter mir

Die letzte französische Schleusenausfahrt,
vor mir Luxemburg / Deutschland
Berühmter Ort, warum wurde das Abkommen hier
geschlossen? Geographische Mitte? Dreiländereck?

Joooo, ich bin richtig.
Direkt nach der Schleuse Apach empfängt mich die Gemeinde Schengen mit gepflegten Anlagen und einer Menge Europa-Flaggen – man sieht den Unterschied zur französischen Seite – auch an der Bausubstanz.








Kaum 4 Kilometer hinter der Grenze, liegt mein Zielhafen, der „europacertifizierte“ Sportboothafen Schwebsingen – fast nur Motorboote.
Ich hatte so etwas schon befürchtet, denn auf den vier Kilometern der deutschen Mosel haben mich so viele Spaßmotorboote überholt und sind mir so viele begegnet, wie auf der ganzen Reise nicht.






Das scheint hier ein beliebter Tourismuszweig zu sein – Motorboot mieten oder mitbringen und auf der Mosel hin und her heizen.

Ein Lümmel (8 Jahre?) zeigt mir sogar den Stinkefinger vom Heck von Papas Boot, als er an mir vorbei brettert.
Die Wellen machen mir gar nichts aus, da ist Allegro ganz Anderes gewohnt.






Und witziger Weise, wer legt im Hafen gegenüber von meinem Liegeplatz an? 
Richtig, Stinkefingerlümmel mit Papa, Mama und Schwesterchen.

Er guckt ein bisschen erschrocken, als er mich sieht – und ich bedenke ihn mit dem bösesten Blick, denn ich als tiefenentspannter Dauerurlauber hervorbringen kann.




 „Träum süß Kleiner, ich bin die Stimme aus dem Kissen“ – sage ich in Gedanken zu ihm – vielleicht trägt es ja zur Erziehung bei…

Der Hafen ist nicht toll, der Hafenmeister ist auch nicht toll und mein Platz auch nicht, denn alle Gästeplätze sind belegt – und den Hafenmeister interessiert nicht, dass er mir den falschen Platz (war belegt) zugewiesen hat.
So liege ich jetzt an einem anderen Platz (selbst gesucht), leider ohne Strom, denn der Hafenmeister kann die vielen Steckdosen nicht freischalten.
Na ja, eine Nacht geht auch so – und der Akku des PCs wird das bloggen gerade noch bewältigen können.
Internet geht übrigens auch nicht – es reicht gerade mal auf die Terrasse der Hafenkneipe.

Ob mir der Hafen auch deshalb nicht gefällt, weil ich wieder alles verstehe, was hier so gequatscht wird?
Kann sein – im Ausland war es irgendwie ein bisschen freundlicher – aber es gibt bestimmt noch tolle Häfen auf meinem Weg, mit tollen Hafenmeistern, tollem Internet und Steckdosen, die Strom liefern.

Aber ich bin wieder in Deutschland, mit einer Prise Luxemburg und einem ordentlichen Schuss Frankreich – schöne Kombination.

Freizeit Aktiviät der Franzosen an diesem schönen Teil
der Mosel: Angeln, Baden, Sonnen, Essen.



Und  - ehe ich es vergesse – der Mosel muss ich auch noch Abbitte leisten –denn das Stück von Königsmacker (ich erfinde noch ein paar Geschichten, damit ich den Namen noch oft schreiben kann) bis zur Grenze war so, wie ich mir die Mosel vorgestellt habe.







Landschaftlich schön, viele Weinberge, nette Städtchen – ich bin gespannt auf den sehr mäandernden Teil, der mir ab morgen bevorsteht – mit hoffentlich nicht so vielen Motorbootrasern.