Heute dürfte ich etwas länger schlafen, denn die Schleusen in der
oberen Saone machen erst um 9:00 Uhr auf, also Abfahrt aus dem Hafen von St. Jean
de Losne um 7:30 Uhr, am 28.7.
Die erste Schleuse tauchte um 8:45 Uhr vor dem Bug auf – „mais, quelle
maleur“ – zwei rote Lichter – das bedeutet „Ecluse en panne“ – Schleuse kaputt.
Wartezeit eine Stunde, bis die Techniker der Kanalverwaltung VNF alles
repariert hatten.
Kurz vor der Abfahrt ausSt. Jean de Losne |
Parkplatz Saone |
Eigentlich nicht erlaubt, aber keine Politessen unterwegs |
... und noch einer |
Die nächste Schleuse war nicht „en panne“ warten mussten wir trotzdem,
denn inzwischen hatten sich andere auf den Weg gemacht und waren dann vor uns
an der Schleuse.
Wo die herkamen? Aus dem Gebüsch!
Die Saone war heute Morgen ein großer grüner Parkplatz, überall am Ufer lagen diese Urlaubsboote, festgemacht einfach an Bäumen oder an Büschen, mit dem Bug gegen das Ufer – macht nix – scheinen wenig Tiefgang zu haben und auf ein paar Kratzer kommt es auch nicht an.
Die Saone war heute Morgen ein großer grüner Parkplatz, überall am Ufer lagen diese Urlaubsboote, festgemacht einfach an Bäumen oder an Büschen, mit dem Bug gegen das Ufer – macht nix – scheinen wenig Tiefgang zu haben und auf ein paar Kratzer kommt es auch nicht an.
... der Nächste |
Ich würde dort mit Allegro nicht anlegen, wahrscheinlich würde der Kiel
auch vorher im Schlamm steckenbleiben.
Das Fahren wieder schön,auf der (noch) breiten Saone |
Es ging also an den Schleusen weiter mit der Warterei, mir wurde bald
klar, dass mein optimistisches Ziel für heute, Savoyeux, so nicht zu schaffen
war – vor dem Hafen liegt nämlich der lange Tunnel von Savoyeux und wenn man da
nicht mehr durch kommt, hat man sehr schlechte Karten – den eine Stelle zum
Anlegen gibt es nicht (jedenfalls nicht für Boote mit Kiel).
Also Alternative ins Auge fassen, St. Martin vor Gray.
Da ist ein Parkplatz frei! |
Bis dahin ruhige Fahrt bei angenehmem Wetter (heiter bis wolkig), der
starke Wind stört kaum, denn die Bäume und Flusswindungen halten Einiges ab. Als
Segler auf dem Meer, würde man bei dem Wind allerdings kaum auslaufen – ich merke
auf den Kanälen nur am Rauschen der Bäume, dass es „fetzt“.
Ein Vorteil der Kanalfahrer, man ist unabhängiger vom Wetter und kann
besser planen – ich liebe es zu Planen.
Anleger St. Martin,tief genug und umsonst, mit Strom |
Ein Problem, jetzt im fortgeschrittenen Sommer, ist das Kraut in den Zu- und Abfahrten zu den Schleusen, man fängt sich einige von den Flaschenbürsten ähnlichen Dingern ein und es dauert eine Weile, bis man sie wieder los ist – und das Ruder aufhört zu vibrieren.
Aber, die sind halt gewachsen, seit ich vor etwa 2 Monaten hier war. Und
hier wächst alles, was grün ist.
Buffet in der "Bar", etwas ausgesucht ... schon |
... aber ganz o.k, ich hab's überstanden |
Das Wasser ist flaschengrün, die Bäume am Ufer zeigen je nach Art alle
Grünvarianten, Teichrosen sind grün – und meine Ampel für die Fahrt nachhause
steht auch auf grün.
Ich komme gut voran und habe nach wie vor Spaß am Bootfahren, aber die
Abende in den Häfen sind mittlerweile genug für mich – ich freue mich einfach
auf zuhause und gebe Gas – wenn ich kann.
Liegeplatz, einsam aber o.k. |
Blick aus der Vorschiffsluke auf die Bar St. Martin |
Heute Abend bin ich an einem Anleger mit Strom und Wasser – umsonst,
das ist gut – und mit dazugehöriger Bar/Restaurant St. Martin, dem Namensgeber
des Anlegers.
Um kurz nach 16:00 habe ich festgemacht und um 16:20 Uhr sitze ich in
der Kneipe mit einem am Buffet zusammengestellten späten Mittagessen, für 10
Euro.
So sind die Häfen doch ganz schön.
Von der Lichtmaschine gibt es übrigens zu berichten, dass die Batterien
heute, nach 9 Stunden Fahrt zu 100% voll waren. Positive Überraschung, ich
glaube nicht, dass mein Solarpanel das alleine geschafft hat, denn es war nur heiter
bis wolkig und ich habe es nicht immer wieder neu ausgerichtet.
Vielleicht hat es doch etwas ausgemacht, dass ich alle Kabel an der
Lichtmaschine neu befestigt habe – und noch ein Weiteres repariert habe.
Werde ich weiter beobachten.
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