Morgens (16.5.)
klingelt wie seit Tagen der Wecker pünktlich um 7:15 Uhr, dann bleibt noch
genug Zeit um die erste Schleuse direkt zur Startzeit des Schleusendienstes um
9:00 Uhr zu erreichen.
Der Abend gestern
verlief überraschend „exquisit“, wir haben im eigentlich etwas lahmen Dun ein
Restaurant gefunden, alles Plätze belegt, ohne Reservierung „pas possible“.
Sie haben aber
nicht mit der Widerstandsfähigkeit von wettergegerbten Nordlichtern gerechnet,
im Wintergarten war noch Platz, dort haben wir es uns schmecken lassen – und es
war super lecker – gegessen, wie „Gott in Frankreich“. Jetzt kann ich diesen
Spruch nachvollziehen – und nicht teuer.
Heute stehen also
9 Schleusen auf dem Programm, die erste in Sichtweite vom Liegeplatz, noch mit
Fernbedienung, alle folgenden dann mit Handbetrieb.
Carsten kurbelt den weg frei - berühmter Werbespruch, oder? |
Bis Verdun sind
es ungefähr 40 Kilometer, dazu neun Schleusen, nach den bisherigen Erfahrungen
könnte das wieder ein ehrgeiziges Ziel sein.
Aber alles
beginnt sehr geschmeidig.
Der
Schleusenwärter sieht uns um die Ecke biegen, fängt an zu kurbeln und wir fahren
in die geöffnete Schleuse hinein, geben die Vor- und die Achterleine nach oben –
und schon geht’s los.
Die
Schleusentechnik ist etwas anders mit Vor- und Achterleine, aber eigentlich
sicherer und alleine auch gut zu handhaben – wenn jemand oben die Leinen
annimmt. Sonst müsste man erst an einer Treppe (in den mechanischen Schleusen
sehr rar) festmachen, mit den Leinen hochklettern, beide um einen Poller vorne
und einen hinten legen, wieder ´runter, Leinen durchsetzen, Leine von Treppe
weg – alles fertig? Dann kann’s los gehen.
Hört sich
kompliziert an, ist aber eigentlich einfach – nur anstrengend – aber der
Schleusenwärter ist ja zum Glück immer da.
Der Schleusungsvorgang
dann so: Entweder beide Leinen in je einer Hand, die Vorleine über die Winsch
im Cockpit und dann das Boot mit den Leinen vom Cockpit aus gerade halten –
geht.
C ar s t e n, gib´ alles! |
Wenn genug Platz nach hinten ist, kann die Vorleine auchauf der Winsch belegt werden und man holt nur die Achterleine dicht, bis das Boot oben ist.
Dann kurbelt der Schleusenwärter
das eine Tor (sind geteilt) wieder auf, Carsten wird aktiv und kurbelt die
andere Seite auf – auf zur nächsten Schleuse, der Schleusenwärter fährt mit dem
Auto voraus.
Morgen muss ich wahrscheinlich vor dem Ablegen selbst kurbeln, denn heute ist Carsten‘s letzter Tag, seine letzte Schleuse und sein letzter Campari-O-Saft an Bord.
Hat die ganze
Zeit alles gut geklappt, war prima zusammen- Wiedersehen im Herbst in
Flensburg.
Schleuse Consenvoye, schräge Wände, aber Schwimmsteg - ober easy. |
Ja, der Tag verlief so problemlos, wie bisher kaum einer – ich traute mich kaum zu sagen, „alles easy“, weil dann bisher immer irgendetwas passierte – heute nicht.
Ein Großer, schnell ... |
Am Ufer eine Kneipe neben der anderen, nur wifis alle codiert – und ich habe kein Passwort.
Gegen 17:00 Uhr
trifft “Carsten’s Shuttle-Service“ ein, sein Vater wird ihn morgen früh zu
seinem Auto nach Maastricht fahren.
Ich werde weiter
nach Süden touren, mit Schleusenwärtern, mit Fernbedienung, mit gespannter Erwartung
und mit der Hoffnung, dass ich nichts mehr über „shit happens“ schreiben muss.
Update:
Ich habe doch ein Passwort von der Kneipe gegenüber - Jetzt ist Allegro kein Internetcafé mehr, jetzt ist es eine Hacker-Höhle.
Abendstimmung an der Kneipenpier von Verdun, hinter den blauen Lichtern schon fast die erste Schleuse von morgen. |
Update:
Ich habe doch ein Passwort von der Kneipe gegenüber - Jetzt ist Allegro kein Internetcafé mehr, jetzt ist es eine Hacker-Höhle.
Sau süß!
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