„Excluse de Lanaye, ici le bateau à plaisance,
Allegro, je voudrais bien user l’ecluse, montant”.
“Bon jour Allegro, attendez la lumiére vert, premier
bateau”.
“Merci beaucoup, j’ attendrai”.
Uralte und
verschüttet geglaubte Französischkenntnisse wurden hervorgekramt, denn die erste
Schleuse, heute am 9.5.15, liegt schon in Belgien – und da spricht man
Französisch.
Die freundliche
Antwort lässt uns, Carsten und mich, auf entspanntes Schleusen hoffen –
immerhin geht es 14 Meter nach oben, für Carsten die erste Schleuse – gleich nach
dem Auslaufen um 8:45 Uhr.
Carsten hatte
sein Auto in die Obhut des Hafenmeisters von Maastricht Pieterplas gegeben (1
Woche 20 Euro) und dann ging‘s los.
Tja, die erste
Schleuse in Belgien, gar nicht so ohne, den es war ordentlich Strömung in der
Schleusenkammer, schwere Arbeit für Leinen, Bootshaken, Carsten und mich. Wie
uns unsere netten „Mitschleuser“, ein Paar im Frachter mit Borddackel, sagten,
war ein „Schlauch“ kaputt, so dass der ganze Druck auf einer Seite lag – klar,
auf unserer Seite.
Die Pforte von Rohan? |
Aber alles ging
gut und oben angekommen, musste ich mit den Bootspapieren ins Schleusenbüro, um
das „permis“ für Belgien (Wallonie) zu bekommen.
Am PC wurden die Daten eingetragen, „bonne Voyage“gewünscht
und auf meine Frage, ob ich etwas bezahlen müsste : „C’est gratuit“.
Mein „Merci, j‘ aime la Belgique“, wurde mit einen
fröhlichen Lächeln quittiert.
Gute Stimmung vor Lüttich |
Nein, das ist nicht Carsten - ich bin's auch nicht ... |
Alte Industrie... |
Weiter ging’s durch
die Meuse (so heißt hier die Maas) stromauf und leider mit einem Konoten
Gegenstrom durch ein Industriemuseeum, mit jeder Menge stillgelegten Fabriken
am Ufer, aber auch arbeitenden Fabriken, bis kurz hinter Lüttich.
Die weiteren drei
Schleusen waren nicht der Rede wert, alles „Roger“.
Neue Industrie. |
Zwischen durch immer
mal ein Blick in die Motorbilge und auf die Welle, die bisher immer pro Tag
einen halben Liter Wasser in die Motorbilge gefördert hatte, die Gummidichtung
war immer noch nicht ganz dicht.
Gestern in Maastrich
hatte ich dann das „richtige“ Fett besorgt, Carsten hatte mir noch mehr davon
mitgebracht – und siehe da – 9 Stunden motort – knochentrocken – auf’s Fett
kommt’s also an.
Wir merkten schon
in Lüttich, dass wir unser ehrgeiziges Ziel, heute Namur zu erreichen, nicht
schaffen würden und planten um: Huy sollte es sein.
Die angeln und paddeln mit den Füßen - sieht gemütlich aus. |
Hui,hui,hui - waren
dann auch die folgenden 90 Minuten, in denen David zuhause vor dem Fernseher
saß, das Halbfinale des Final-Four (SG – Rhein Neckar Löwen) anguckte und mir
die Zwischenstände live per whatsapp, gespickt mit fachlichen Kommentaren, auf’s
Handy schickte.
Carsten musste
steuern – es galt Prioritäten zu setzen.
Die Spannung
erreichte den Höhepunkt, im Spiel und auf dem Kanal, als in der letzten Spielsekunde
die Voicemail von David „Gewonnen !!!!!“ verkündete. Gottfriedson, letzte Sekunde
– Bombe.
Fresh water - dislike, aber die Freude überwiegt. |
Zur Abkühlung
und wohl um die Euphorie nicht überschäumen zu lassen, schickte uns der Wettergott dann noch einen kräftigen Regenguss, 20 Minuten später, gegen 18:00 Uhr
bogen wir dann in den schön ummauerten Hafen von Huy (der zweite in
Fahrtrichtung stromaufwärts gesehen – besser als der Erste) ein. Machten längsseits fest und
erkundeten nach kurzen Aufklaren die Vereinskneipe.
Brücke, Burg und Kathedrale von Huy. |
Malerisch, tolle Landschaft. |
Im Hafen von Huy, wild romantisch und gut geschützt. |
Es gab Spaghetti Carbonara bzw. Spaghetti á la Salmon, dazu frischgezapftes Bier – ein schöner, siegreicher Tag.
Hinter der Mauer fließ die Meuse, wir lassen es uns gutgehen |
Morgen geht’s weiter
Richtung Frankreich (1 Tag oder etwas mehr) und für die SG hoffentlich zum Finalsieg
gegen Magdeburg.
Einmal Flensburg,
immer Flensburg Hey, hey, hey – schallt es durch Huy.
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