Donnerstag, 7. Mai 2015

Die kühle Juliana, Statistik und der nächste tolle Hafen, 22. Tag


Nachdem es gestern abend geschüttet hatte wie aus Eimern, dazu teilweise Blitz und Donner und Stürmböen, bin ich gespannt, was mich heute(7.5.15)  auf der Strecke nach Masstricht erwartet.

Gleich morgens schleusen - erst mal ´n Koff.

Es geht los um 7:15 Uhr, weil die erste Schleuses sehr nah ist und ich nicht riskieren will, dass ich warten muss, bis die Schleusenwärter da sind.
Aber alles geht flott, ruckzuck bin ich 4 Meter höher, wieder alleine in der Schleuse, wie heute übrigens den ganzen Tag (3 x).
Danach empfängt mich der Kanaal mit dem schönen Namen, Juliana.




 
... und weiter, 4 Meter höher.
Juliana ist freundlich, wenig Gegenstrom
(höchstens mal 0,5 Knoten, aber meistens weniger), sie ist allerdings auch etwas
langweilig, weil sie schnurgerade neben der Maas herläuft (die hier nicht schiffbar ist), zudem ist sie auch recht kühl zu mir, denn der immer noch starke Wind ist ar..kalt und kommt natürlich ... von vorne.

Zudem ist sie ein wenig hochnäsig, denn sie läuft fast immer über dem Land und der Maas nebenan, was man auch daran sieht, dass zwei Schleusen mit 12 bzw. 13 Metern Hub nötig sind, um mit Juliana klarzukommen.

Ist die nicht ganz dicht? Hoffentlich hält das Tor!
 Die zweite Schleuse, vor Maasbracht, soll die höchste Schleuse in Holland sein - sie hat Schwimmpoller, man muss also die Leine(n) nicht umlegen beim Schleusen, sondern der Poller kommt mit. Das vereinfacht es ein wenig, man muss auf eine Sache weniger achten (eben das Umlegen), aber wirklich schlimm ist das Umlegen auch nicht, man darf es halt nur nicht vergessen. Besonders beim Herunterschleusen, sonst muss das bereitliegende scharfe Messer zum Einsatz kommen. 
Ein Schwimmpoller, eine Leine und eine Hand.

13 Meter nach oben.


Da hinten geht´stief runter.
Oude Sluis te Born


Die 3 Schleuse te Born empfängt mich im "alten" Schleusenbecken ("Oude Sluis") und hier ist es ein wenig, wie im Wildwasserkanal. Es schäumt und rauscht, wie im Vollwaschgang, als das Wasser einströmt, aber die Strömung ist nicht schlimm, ich liege auch (wie immer alleine) fast ganz hinten. Warum nicht ganz hinten?





Unterwegs, IKEA Endstufe - werden das Pellets?
Auch da muss man ein wenig aufpassen - nach oben gucken - denn manche Schleusen haben oben eine Art Brücke, die wenn das Wasser oben ist, fast auf der Wasserlinie aufliegt - sozusagen ein umgekehrter Dremel - wenn man darunter gehoben wird ... nicht auszudenken, also in alle Richtungen gucken - oben, unten rechts, links, vorn, hinten.



 Gegen 12:30 Uhr bin ich mit Juliana durch, sie verabschiedet mich (ladylike?) mit der letzten Schleuse (Sluize Limmel), die (wie fast immer) offen steht, also einfach durch.

Mal sehen, was der nächste Kanal mit Namen Albert bietet und wie es in den kleinerenSchleusen in Frankreich funktioniert. Bin gespannt auf die Fernbedienungsschleusen, auf Tunnel und auf Alles.
Kommen ja nur noch etwa 150 Schleusen, aufgeregt? "Come on !"

Zwischen durch mal kurz wieder etwas Statistik (Hafen Roermond):
- Unterwegs bin ich 21 Tage, brutto, denn die 5 Tage Hannover und der eine Tag Weselsind netto, also netto 15 Tage Fahrtzeit.
- Motorstunden: 123,5
- Dieselverbrauch 105 l,
(in den Schleusen im Leerlauf, die Stunden zählen also, aber fast Null Verbrauch)
- Seemeilen: 567,
also etwa 1060 Kilometer, über den Daumen ist das etwa die Hälfte bis zum Mittelmeer.
- Geldausgabe: 595.--
- Davon für Diesel ungefähr135.--.

Die Hafengebühren machen natürlich auch einen Anteil aus, im Schnitt kostet eine Übernachtung etwa 12.--, Spitzenreiter war Großenbrode mit 16.--, hier in Maastricht kostet die Nacht 14.--, alles inclusive, zwischendurch meist so um die 10.--. Am Rhein z.B. gibt es so etwas wie eine Verabredung zwischen vielen Häfen, pro Meter Bootslänge nicht mehr als 1 € zu kassieren.

Pro Tag sind das ungefähr 28 €, davon Hafengeld 12 €, Diesel knapp 6 €. Der Rest, also etwa 10 € pro Tag sind die anderen Ausgaben - "low budget".

Ich werde im Mittelmeer bestimmt mehr ausgeben, für Hafengeld insbesondere, dafür hoffentlich für Sprit gaaaanz wenig (ich segele da!), aber darauf kommt es auch nicht so an - wie sagt man so schön:
Ist ja nur Geld.
Der "Klassiker" die Brücke an der Maas.
Eingangsschleuse zum alten "Bassin" in Maastricht - morgen angucken.


Die"Mauer" von Maastricht - passiert.

Schmuckes Regierungsgebäude der Provinz Limburg, Maas.
Maastricht passiere ich wieder auf der Maas, vorbei am historischen Altstadthafen, von dem ich nur die Eingangsschleuse sehe und vorbei an der "kultigen" Brücke und Anlegestelle in der Maas, extra für Sportboote, umsonst, aber ohne Versorgung.
Ich fahre vorbei und bekenne mich ausdrücklich zu meiner Dekadenz, den ich  will in den luxuriösen Hafen Pieterplas, etwas stromaufwärts.




Der Hafen hält, was die Angaben im Internet versprechen, toll. Geräumig, Aussicht auf eine Burg oder so etwas am anderen Maasufer (muss noch heraus finden,was das ist), drei Kilometer zur Altstadt von Maastricht - und die sanitären Anlagen- Spitze.
 
Das schnellste Internet der ganzen bisherigen Reise.

Ich lade immer Fotos hoch (für den Blog) das dauert oft lange. Deshalb hatte ich heute vor, den Ladevorgang zu beginnen, zwischen durch Duschen zu gehen und dann weiter zu "bloggen".



Pieterplas, Maastricht
 Und siehe da, ich hatte meine Duschsachen noch nicht ganz fertig gepackt, das waren die Fotos schon "oben". Pieterplas: Top!
Bootsbau einmal anders, die Grünen werden den Kahn an die Kette legen!

"I'm walking, yes indeed, I'm walking" ...Heute nur 10 Liter Diesel

Morgen werde ich mein Klappfahrrad satteln und einen Ausflug in die Stadt machen - und einen Laden suchen, der Campinggaz führt - und auf Carsten warten, dem eine interessante Tour durch die Ardennen und Frankreich bevorsteht.



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